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Nicht alle Geiseln haben überlebt.

Foto: AP/Michel Euler

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Befreite Geiseln nach dem Zugriff

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Fahndungsfotos der neuen Tatverdächtigen. Amedy Coulibaly und Hayat Boumeddiene sollen die Geiselnehmer im Supermarkt sein und auch für die Schießerei von Montrouge am Donnerstag verantwortlich sein.

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Die Umgebung in Dammartin wurde großräumig abgeriegelt, die umliegenden Häuser werden von Polizisten bewacht und geschützt.

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Zwei Menschen, die sich dem Tatort in Paris nähern, wurden verhaftet.

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Schauplatz der Geiselnahme in Dammartin.

Foto: google earth

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Innenminister Cazeneuve (links), Präsident Francois Hollande und Premier Manuel Valls (rechts) nach der Krisensitzung.

Foto: Reuters/Pool

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Sicherheitskräfte bewachen Dammartin.

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Helikopter kreisen über dem Gebäude der Druckerei in Dammartin.

Foto: Reuters/Hartmann

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Polizisten im Einsatz in Dammartin-en-Goele.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

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Die beiden Verdächtigen werden im Norden Frankreichs vermutet, ein Großaufgebot der Polizei suchte auch in der Nacht auf Freitag nach ihnen.

Foto: AFP/Laurent

Am Donnerstag hatte die Pariser Stadtregierung das Abschalten der Lichter am Eiffelturm veranlasst, um des Attentats zu gedenken.

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US-Präsident Barack Obama trug sich am Donnerstagabend in ein Kondolenzbuch in der französischen Botschaft ein.

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  • Zeitgleicher Zugriff der Polizei an beiden Orten
  • Drei Attentäter getötet, Fahndung nach Frau
  • Zahlreiche Geiseln in Sicherheit, vier Tote, vier Verletzte

Großeinsatz für die französische Polizei nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo": Nördlich der Hauptstadt Paris hatten sich die beiden Hauptverdächtigen in einem Industriegebiet in der Ortschaft Dammartin verschanzt und eine Geisel genommen. Zeitgleich hatten im Osten von Paris zwei weitere Terroristen in einem jüdischen Supermarkt Geiseln genommen, die Polizei bestätigt einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen.

Die Ereignisse vom Freitag als Nachlese:

23.20 Uhr: Beim Überfall auf die Druckerei nordöstlich von Paris konnte sich ein Mann in einem Karton verstecken und per Telefon die Fahnder informieren. Die beiden Terroristen, die sich in einem anderen Teil des Industriegebäudes aufhielten, hätten den Mann nicht entdeckt, der inzwischen als Held gefeiert werde, berichtete der TV-Sender BFMTV am Freitag. Der Mann habe die Polizei detailreich über die Örtlichkeit informiert.

22.30 Uhr: Der französische Comic-Zeichner Albert Uderzo hat nach dem Anschlag auf die Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" erneut zum Stift gegriffen und seinen Helden Asterix gegen die Attentäter protestieren lassen. "Ich bin auch ein Charlie", steht in einer Sprechblase neben dem kleinen Gallier, der einen Feind aus seinen spitzen Lederpantoffeln haut.

"Ich möchte einfach meine Freundschaft zu den Zeichnern zum Ausdruck bringen, die ihr Leben gelassen haben", sagte der 87-jährige Zeichner am Freitag dem Sender Europe 1.

Mit dem Slogan "Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie") hatten Menschen nach dem Anschlag am Mittwoch weltweit ihre Anteilnahme bekundet. Uderzo war ein enger Freund des ermordeten Zeichners Cabu, wie der Asterix-Verlag Albert-René mitteilte. Asterix' Gegner in der Zeichnung ist nicht wie üblich ein römischer Soldat, sondern ein "Mensch, der getötet hat".

21.30 Uhr: Bei der Kundgebung für die Terroropfer am Sonntag in Paris wird Österreich durch Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), Außenminister Sebastian Kurz und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) vertreten sein. Das verlautete am Freitagabend aus den jeweiligen Büros.

Bundeskanzler Werner Faymann sei an Termine in Österreich gebunden, erklärte Bures-Sprecherin Marianne Lackner. Seitens des Außenministeriums hieß es, Kurz werde auf Einladung Frankreichs nach Paris reisen. Es sei unbedingt notwendig, "Solidarität zu bekunden".

Mikl-Leitner nimmt am Sonntag zudem in der französischen Hauptstadt mit weiteren EU-Ressortkollegen an einer Anti-Terrorkonferenz teil. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve hatte nach dem blutigen Anschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" zum Treffen geladen, um über die Bedrohung durch Islamisten zu beraten.

21.20 Uhr: Die Polizei hat bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris live mitgehört, weil der Terrorist ein Telefon nicht richtig aufgelegt hatte. Wie französische Medien unter Berufung auf Ermittler am Freitagabend berichteten, unterlief dem Geiselnehmer Amedy Coulibaly das Missgeschick, als er von einem Telefon im Laden einen Bekannten anrief.

Dadurch wussten die Beamten genau, was der Attentäter vorhatte. Sie entschlossen sich kurz nach 17.00 Uhr zum Zugriff, als sich der Geiselnehmer etwas entspannte. Der Sender BMFTV berichtete, der Angriff begann, als Coulibaly Gebete sprach.

20.15 Uhr: Präsident Hollande bestätigt in seiner Rede den Tod von vier Geiseln in dem Geschäft in Paris und nennt den Angriff auf den Supermarkt eine "beängstigende antisemitische Attacke". "Einheit ist unsere beste Waffe", so Hollande. Seine Landleute ruft der Präsident dazu auf, am Sonntag an der Gedenkkundgebung am Sonntag teilzunehmen, um die Werte "Demokratie, Freiheit und Pluralismus" zu demonstrieren. An der Kundgebung werden auch zahlreiche internationale Staatschefs teilnehmen.

20.10 Uhr: Die französische Polizei ist weiter auf der Suche nach der Freundin des getöteten Geiselnehmers von Paris. Dabei geht es um die Schießerei von Donnerstag, bei der im Süden von Paris eine Polizistin getötet worden war.

Der Geiselnehmer im Geschäft im Osten von Paris gilt auch als Täter bei der Schießerei. Von beiden hatte die französische Polizei am Freitag Fahndungsbilder veröffentlicht. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine Beteiligung der Frau an der Geiselnahme.

20.05 Uhr: Der mutmaßliche "Charlie-Hebdo"-Attentäter Cherif Kouachi ist nach eigenen Angaben vom Terrornetzwerk Al-Kaida im Jemen beauftragt und finanziert worden. Kouachi sagte dies am Freitag dem französischen Nachrichtensender BFMTV in einem Telefongespräch, bevor er bei einem Einsatz von Elite-Polizisten erschossen wurde.

Demnach wurde er in der Vergangenheit unter anderem von dem radikalislamischen US-Geistlichen Anwar al-Awlaki finanziert, der 2011 bei einem Drohnenangriff getötet worden war.

Der Islamist Amedy Coulibaly, der in einem jüdischen Supermarkt in Paris am Freitag mehrere Geiseln genommen hatte, sagte ebenfalls vor seinem Tod zu BFMTV, er gehöre zur Jihadisten-Gruppe Islamischer Staat (IS).

Er habe sich mit den "Charlie Hebdo"-Attentätern "abgestimmt", fügte Coulibaly (32) hinzu. Die beiden sollten das Satireblatt "Charlie Hebdo" angreifen, und er wollte Polizisten ins Visier nehmen. Alle drei Attentäter starben am späten Freitagnachmittag im Kugelhagel der Polizei.

19.51 Uhr: Frankreichs Präsident Hollande spricht derzeit zur Nation. Er bedankt sich bei den Einsatzkräften und spricht den Familien der getöteten Geiseln seine Anteilnahme aus.

19.28 Uhr: Eine weitere Geiselnahme ereignete sich in der südfranzösischen Stadt Montpellier, steht aber in keinem Zusammenhang mit den beiden Geiselnahmen rund um den Angriff auf Charlie Hedbo. Bei einem Überfall auf ein Juweliergeschäft in Montpellier hat ein bewaffneter Mann zwei Geiseln genommen. "Das ist ein bewaffneter Überfall", sagte Staatsanwalt Christophe Barret am Freitagabend. "Das hat nichts mit dem zu tun, was in Paris passiert."

18.55 Uhr: Laut Medienberichten haben die Brüder Kouachi bei dem Versuch, aus dem Gebäude zu entkommen, auf die Sicherheitskräfte gefeuert. Daraufhin wurden sie erschossen.

18.45 Uhr: Neben den vier toten Geiseln wurden im Zuge der Erstürmung des Supermarktes vier weitere Personen schwer verletzt.

18.30 Uhr: Es gibt derzeit keine Bestätigung, wonach Hayat Boumeddiene, Freundin des Geiselnehmers Amedy Coulibaly, im Supermarkt war. Ihr Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Die Polizei ist auf der Suche nach ihr.

18.15 Uhr: Präsident Hollande wird um 20 Uhr ein Statement abgeben.

18.05 Uhr: CNN berichtet, dass die Freundin des Geiselnehmers offenbar entkommen konnte. Dafür gibt es noch keine Bestätigung.

18.01 Uhr: Die Polizei bestätigt mittlerweile den Tod der beiden "Charlie-Hebdo"-Attentäter. "Le Monde" wurde von Polizeiquellen bestätigt, dass es sich bei dem getöteten Geiselnehmer im jüdischen Supermarkt um Amedy Coulibaly handelt.

17.54 Uhr: Reuters berichtet, dass vier Geiseln im Supermarkt getötet wurden.

17.44 Uhr: Laut Medienberichten wurde zumindest ein Beamter der Spezialeinheit GIGN in Dammartin verletzt.

17.31 Uhr: Der Geiselnehmer im Pariser Supermarkt wurde ebenfalls getötet.

17.24 Uhr: Auch in Paris konnten mehrere Geiseln aus dem Supermarkt befreit werden.

17.20 Uhr: AFP berichtet, dass die zwei Attentäter in Dammartin tot sein sollen. Die Geisel konnte befreit werden.

17.14 Uhr: In Paris in der Nähe des koscheren Supermarktes waren ebenfalls mehrere Explosionen zu hören. Die Polizei dürfte versuchen, beide Orte zeitgleich zu stürmen.

17.02 Uhr: TV-Stationen berichten über einen Zugriff der Polizei in Dammartin. Mehrere Schüsse und Explosionen waren zu hören.


16.35 Uhr: Front-National-Chefin Marine Le Pen wird für das große Gedenken am Sonntag in Paris keine Einladung von Präsident Hollande erhalten.

16.30 Uhr: 2009 wurde der Verdächtige Amedy Coulibaly noch von Präsident Sarkozy in den Élysée-Palast eingeladen. "Le Parisien" veröffentlichte einen Bericht.

16.15 Uhr: Beide Geiselnahmen dürften unmittelbar zusammenhängen. Denn die Geiselnehmer in Paris drohen nun mit der Ermordung von Geiseln, sollte die Polizei die Druckerei östlich von Paris stürmen, zitiert "Le Figaro" Polizeibeamte.

15.45 Uhr: Alle Geschäfte im jüdischen Viertel, in dem sich besagter Supermarkt befindet, wurden vorsorglich geschlossen, berichtet AP.

15.30 Uhr: Zum Verdächtigen Amedy Coulibaly werden erste Details bekannt. Der 33-Jährige war ebenso wie Chérif Kouachi ein Anhänger des verurteilten Terroristen Djamel Beghal, schreibt "Le Monde".

15.15 Uhr: Das französische Innenministerium weist unterdessen die Berichte, wonach es in Paris zwei Tote gegeben hätte, zurück.

15.00 Uhr: Der Place du Trocadéro nahe des Eiffelturms war kurzfristig evakuiert. Es habe einen Falschalarm gegeben, sagt das Innenministerium dazu.

14.55 Uhr: Reuters berichtet, dass sich sechs Geiseln im Inneren des Supermarktes befinden.

14.30 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Montrouge und dessen Freundin wurden identifiziert. Die Polizei hat Fahndungsfotos ausgegeben. Beide sollen sich im Supermarkt aufhalten.

14.27 Uhr: Bei der Schießerei nahe der Porte de Vincennes sollen mindestens zwei Menschen getötet worden sein, berichtet AFP.

14.15 Uhr: In Paris wurde die unmittelbare Umgebung des Lebensmittelgeschäftes evakuiert, Schulen gesperrt. 20 Sekunden lang soll laut Augenzeugen geschossen worden sein.

14.00 Uhr: In dem koscheren Lebensmittelgeschäft im Osten von Paris wurden fünf Geiseln genommen, eine Person wurde verletzt. Ein Hubschrauber kreist über dem Tatort.

13.47 Uhr: An der Porte de Vincennes unweit des Supermarktes sind Scharfschützen in Stellung gegangen. Innenminister Cazeneuve ist auf dem Weg zum Tatort.

13.44 Uhr: Die Verhandlungen mit den Verdächtigen in Dammartin könnten sich Ermittlern zufolge auch über Tage hinziehen.

13.27 Uhr: Gegen 13 Uhr hat sich Medienberichten zufolge eine weitere Schießerei in einem koscheren Lebensmittelgeschäft an der Porte de Vincennes im Osten von Paris zugetragen. Bei dem Täter soll es sich um jenen Mann handeln, der gestern im Süden von Paris eine Polizistin erschossen hat und einen Straßenkehrer schwer verletzt hat. Laut Informationen aus Polizeikreisen wurde dabei eine Person verletzt. Möglicherweise wurden Geiseln genommen. Das Gebiet wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt.

13.25 Uhr: Die französischen Behörden wollen drei Schulen in der Nähe der Druckerei evakuieren, in der sich die mutmaßlichen Attentäter von Paris verschanzt haben. Die Schüler würden in eine weiter entfernte Turnhalle in Dammartin gebracht, wo sie von ihren Eltern abgeholt würden, teilte die Stadtverwaltung am Freitag auf ihrer Internetseite mit.

13.15 Uhr: Die IS-Terrormiliz kündigt unterdessen weitere Attentate in Europa und den USA an. "Wir haben mit der Operation in Frankreich begonnen, für die wir die Verantwortung übernehmen", sagte der IS-Prediger Abu Saad al-Ansari laut Anwesenden beim Freitagsgebet in der nordirakischen Stadt Mossul. "Morgen werden es Großbritannien, die USA und andere sein." Die beiden gesuchten Attentäter in Frankreich behaupteten jedoch wiederholt gegenüber Augenzeugen, für Al-Kaida im Jemen zu handeln.

13.10 Uhr: Die Suche nach dem Attentäter von Montrouge läuft parallel zur Operation in Dammartin.

13.05 Uhr: Jener Mann, dessen Auto die Attentäter zuletzt entwendet hatten, berichtet gegenüber Europe 1, dass die beiden überaus ruhig und gefasst agiert hätten, als sie ihn dazu aufgefordert hätten, das Auto zu verlassen.

13.00 Uhr: Die beiden Hauptverdächtigen waren nach den Worten des deutschen Innenministers Thomas de Maizière im Schengen-Raum zur verdeckten Beobachtung ausgeschrieben. Sie seien im Informationssystem der Schengen-Staaten erfasst gewesen, sagte er in einem ARD-Interview laut Vorabmeldung.

12.30 Uhr: Die Redaktionsmitglieder von "Charlie Hebdo" werden zunächst in den Räumen der "Libération" weiterarbeiten, wo sie derzeit Pressestatements abgeben.

12.20 Uhr: Ein Sprecher des französischen Innenministeriums hat eine Stürmung der Druckerei vorerst ausgeschlossen. Die Verhandler stünden mit den Attentätern in Kontakt. Man könne gegenwärtig jedoch auch nicht von einem "Dialog" mit den Entführern sprechen. "Das wäre eine unzulässige Verallgemeinerung", so Pierre-Henri Brandet.

12.15 Uhr: Dass es eine Geisel gibt, wurde inzwischen auch von offizieller Seite bestätigt.

11.50 Uhr: Die Geisel dürfte ein 28-jähriger Bediensteter der Druckerei sein. Er antwortet derzeit auf keine Anrufe, berichtet "Le Figaro".

11:41 Uhr: Das Magazin "Le Point" berichtet, dass der mutmaßliche Attentäter von Montrouge - dabei starb gestern Vormittag eine Polizistin durch Schüsse - , in der Vergangenheit in der selben islamistischen Gruppierung aktiv war wie die Brüder Kouachi, die für den Anschlag auf "Charlie Hebdo" verdächtigt werden. Konkret soll es sich dabei um das nach einem Park im 19. Pariser Bezirk benannten "Buttes-Chaumont-Netzwerk" handeln. Dieses schickte in der Vergangenheit auch immer wieder Kämpfer nach Syrien und in den Irak.

11.34 Uhr: Die Polizei steht offenbar in Kontakt zu den Verdächtigen, die sich mit einer Geisel in einer Druckerei verschanzt haben. Auf einem von der Nachrichtenagentur AFP auf Twitter geteilten Foto, sieht man Polizisten am Dach der Druckerei. Augenzeugen berichteten zudem von Einsatzkräften, die sich aus Hubschraubern abseilten.

11.25 Uhr: Mobilfunkverbindungen in Dammartin wurden offenbar abgeschaltet, berichtet L'Obs.

11.20 Uhr: Präsident Hollande richtet sich eben an die Bevölkerung. Frankreich habe in der jüngsten Vergangenheit militärisch in Mali und dem Irak eingegriffen, auch um sich selbst zu schützen. Man wusste, dass es in Frankreich zu Anschlägen kommen könne. Nun wolle man sich auf den Schutz der Bevölkerung konzentrieren, konkret auch bei den Demonstrationen, die in den kommenden Tagen stattfinden werden.

11.05 Uhr: Die Attentäter haben sich in der Früh offenbar einer Straßensperre auf der N2 genähert und dort zu schießen begonnen, berichtet France Info Radio. Danach hätten sie sich in das anliegende Industriegelände zurückgezogen.

10.53 Uhr: Laut Innenminister Bernard Cazeneuve befinden sich die vier schwerverletzten Opfer des Anschlags auf die Zeitungsredaktion von "Charlie Hebdo" nicht mehr in Lebensgefahr.

10.51 Uhr: Aufgrund der Geiselnahme nahe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle (Roissy) werden dort landende Flüge teilweise auf weiter entfernte Landebahnen oder andere Flughäfen umgeleitet, berichtet "Le Monde". Bisher wurden keine Flüge gestrichen.

10.47 Uhr: Im Fall der erschossenen Polizistin im Süden von Paris am gestrigen Vormittag wurde nun ein Verdächtiger identifiziert. Genauere Informationen sind bisher nicht bekannt, auch nicht, ob es einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" gibt.

10.33 Uhr: BBC berichtet, dass Landebahnen am Flughafen Charles de Gaulle gesperrt sind. "Le Figaro" dementiert dies jedoch derzeit.

10.19 Uhr: Die Staatsanwaltschaft in Paris bestreitet Medienberichte, dass es bei der Geiselnahme Todesopfer gegeben habe.

10.12 Uhr: Die Verdächtigen sollen sich angeblich in der Druckerei "Création Tendance Découverte" aufhalten.

10.05 Uhr: Die Verdächtigen haben sich in einer Druckerei verschanzt, wo sie mehrere Personen festhalten, wie "Le Parisien" berichtet.

10.00 Uhr: Fernsehbilder zeigen, dass Straßen nach Dammartin-en-Goële von der Polizei abgesperrt sind. Fünf Helikopter der Behörden sind im Einsatz.

10.00 Uhr: Laut Medienberichten sollen sich die Täter in einem Gebäude in der Ortschaft Dammartin-en-Goële verschanzt haben. Das Gebiet ist von der Polizei großräumig abgesperrt.

9.57 Uhr: "Le Figaro" berichtet von zwei Toten bei dem Schusswechsel und rund 20 Verletzten. Verhandlungen mit den Geiselnehmern seien im Gange. Andere Berichte sprechen von einem Toten.

9.55 Uhr: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve bestätigt, dass eine Operation im Gange ist.

9.50 Uhr: Bei den derzeit Flüchtigen soll es sich um die zwei gesuchten Attentätern handeln. Die Polizei folgt ihnen auf der A2.

9.40 Uhr: Die Täter haben erneut das Auto gewechselt und sind auf der Flucht.

9.30 Uhr: Die AFP berichtet von neuerlichen Schüssen und einer angeblichen Geiselnahme von zumindest einer Person in Dammartin-en-Goële, nordöstlich von Paris. Die Menschen in den umliegenden Gebieten wurden dazu aufgefordert in ihren Häusern zu bleiben.

9.20 Uhr: In der Früh setzten Eliteeinheiten von Polizei und Gendarmerie ihre Suche nach den beiden Hauptverdächtigen in der waldreichen Region in Nordfrankreich fort. Die ländliche Gegend 80 Kilometer nordöstlich von Paris war in der Nacht bereits abgesucht worden, wie der Sender BFM-TV berichtete. Spezialeinheiten durchkämmten mithilfe von Hubschraubern und Wärmebildkameras weiter ein Gebiet von rund 20 Quadratkilometern, zitierte die Agentur AFP Polizeikreise.

Neue Details zu den mutmaßlichen Tätern

Einer der beiden mutmaßlichen Attentäter hat nach Informationen von US-Medien ein Terrortraining im Jemen absolviert. Said Kouachi (34), der ältere der beiden Brüder, habe in dem Land im Jahr 2011 ein paar Monate an der Ausbildung lokaler Al-Kaida-Einheiten teilgenommen. Er sei im Umgang mit Schusswaffen geschult worden, berichtete die "New York Times" am Donnerstag. Einer der beiden Brüder sei zudem bereits 2005 im Jemen gewesen, sagte die französische Justizministerin Christiane Taubira gegenüber dem US-Sender CNN. Es ist unklar, um welchen der beiden Hauptverdächtigen es sich handelt.

Zudem ist laut CNN einer der beiden Brüder im Vorjahr nach Syrien gereist. CNN beruft sich auf französische Sicherheitskreise.

Jüngerer Bruder amtsbekannt

Der jüngere der beiden Brüder, Cherif Kouachi (32), war seit Jahren amtsbekannt. Er war im Jänner 2005 festgenommen worden, weil er eine Reise in den Irak vorbereitete, um sich dort einer islamistischen Zelle anzuschließen. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt und verbrachte 18 Monate im Gefängnis. Sein früherer Anwalt beschreibt ihn gegenüber der Tageszeitung "Libération" als "Teil einer Gruppe von jungen, verwirrten, orientierungslosen Menschen, nicht wirklich Fanatiker". Im Jahr 2010 war ebenfalls gegen Cherif Kouachi ermittelt worden, damals stand er unter Verdacht, Teil einer Gruppe zu sein, die einen islamischen Terrorverdächtigen aus einem Gefängnis befreien wollte. Der Verdacht erhärtete sich nicht.

Nach Angaben aus Washington standen die beiden Hauptverdächtigen auf einer Terrorliste der USA. Sie seien dort als Terrorverdächtige geführt worden, und ihre Namen seien auch auf der Flugverbotsliste gestanden, sagte der Vertreter, der anonym bleiben wollte. Damit war es den Brüdern verboten, in die USA zu reisen. Beide wurden nahe Paris geboren und wuchsen nach dem Tod der Eltern in einem Waisenheim in Rennes auf.

Keine Hinweise auf Auftrag

US-Geheimdienste untersuchen derzeit, ob Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) den Anschlag ausdrücklich angeordnet hat. Bisher gebe es aber keine Hinweise, dass die beiden Attentäter einen solchen Auftrag bekommen hätten oder einer Al-Kaida-Zelle in Frankreich angehörten. Allerdings habe ein von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel herausgegebenes Propagandamagazin im Jemen kürzlich zu Anschlägen auf Menschen im Westen aufgerufen, die den muslimischen Glauben verunglimpften. Auch der Chef von "Charlie Hebdo" sei ausdrücklich genannt worden.

Über neun Verdächtige hat die französische Justiz Untersuchungshaft verhängt. Diese stammten aus dem Umfeld der beiden Hauptverdächtigen, zitierten französische Medien Innenminister Cazeneuve nach einer Pressekonferenz am Donnerstagabend.

"Charlie Hebdo" erscheint in Riesenauflage

"Charlie Hebdo" will auch am kommenden Mittwoch wieder erscheinen, und zwar in einer für ihre Verhältnisse enormen Auflage: Eine Million Exemplare sollen gedruckt werden, normalerweise erscheint das Magazin in einer Auflage von mehreren zehntausend Heften.

Mehrere französische Medien haben dem Magazin nach dem Attentat Hilfe zugesagt; auch der britische "Guardian" greift der Redaktion finanziell unter die Arme, er hat eine Spende von umgerechnet 128.000 Euro zugesagt.

Der UN-Sicherheitsrat in New York würdigte mit einer Schweigeminute die Opfer von Paris. Generalsekretär Ban Ki-moon rief zur Toleranz auf.

Obama besucht Botschaft

US-Präsident Barack Obama besuchte am Donnerstagabend die französische Botschaft in Washington, trug sich dort in ein Kondolenzbuch ein und beendete den Eintrag mit "Vive la France!" (Es lebe Frankreich). Obama hatte das Attentat bereits zuvor als feige Tat und als Anschlag auf die Meinungsfreiheit verurteilt.

Am Sonntag findet in Paris ein internationales Treffen zum Kampf gegen den Terrorismus statt. Innenminister Cazeneuve sagte am Donnerstagabend, er habe seine Kollegen "der am meisten vom Terrorismus betroffenen europäischen Länder" ebenso eingeladen wie US-Justizminister Eric Holder und US-Heimatschutzminister Jeh Johnson. Auch EU-Vertreter sollen kommen. (flon/maa/tee/vos/red/derStandard.at, APA, Reuters, 9.1.2015)