Istanbul - Nach dem tödlichen Selbstmordanschlag im Istanbuler Touristenzentrum Sultanahmet prüfen die Behörden nach Medienberichten einen möglichen islamistischen Hintergrund der Tat. Der türkische Geheimdienst MIT untersuche eventuelle Verbindungen der Attentäterin zu Al-Kaida und zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS), berichtete die Zeitung "Hürriyet" am Donnerstag.

Zuvor hatte sich die linksextremistische Untergrundorganisation DHKP-C zu dem Anschlag bekannt. Die Nachrichtenagentur DHA meldete, die Identität der Attentäterin sei inzwischen festgestellt worden. Es handle sich um eine aus Russland stammende Frau. Sie sei im Juni 2014 als Touristin in die Türkei eingereist. Die Selbstmordattentäterin hatte am Dienstagabend an der Wache der Touristenpolizei in Sultanahmet einen Polizisten mit in den Tod gerissen und einen weiteren verletzt.

Sorge vor IS-Anschlägen

In der Türkei herrscht seit längerem Sorge vor möglichen Anschlägen der Terrormiliz IS. Deren Territorium erstreckt sich inzwischen bis zur syrisch-türkischen Grenze. Die linksextremistische DHKP-C hatte sich auch zu einem gescheiterten Anschlag auf den Dolmabahce-Palast am Neujahrstag in Istanbul bekannt. Die Organisation steht in der Türkei, der EU und den USA auf der Terrorliste. (APA, 8.1.2015)