Beim Einkaufen hielten sich die Österreicher im vergangenen Jahr eher zurück.

Wien/Brüssel – Der Trend zeichnet sich schon länger ab: Die Österreicher halten ihr Geld zusammen und geben weniger aus. Schon im Oktober hatte der heimische Einzelhandel mit einem Minus von 1,2 Prozent gegenüber September den dritthöchsten Rückgang aller 28 EU-Staaten zu verkraften.

Im November sah es diesbezüglich kaum besser aus: Österreichs Einzelhandel hat mit einem Minus von 0,5 Prozent gegenüber Oktober den zweithöchsten Rückgang aller 28 EU-Staaten zu verzeichnen. Im Euroraum verzeichnete der Handel im November hingegen ein Absatzplus von 0,6 Prozent und in der gesamten EU gar von 0,8 Prozent, wie Eurostat am Donnerstag bekanntgab.

Die höchsten Zuwächse des Einzelhandelsvolumens wurden in Portugal (+3,0 Prozent), Polen (+2,3 Prozent) und Rumänien (+2,1 Prozent) verzeichnet, während in Finnland (-2,0 Prozent), Österreich (-0,5 Prozent) und Belgien (-0,2 Prozent) Rückgänge registriert wurden.

Nur Finnland ist schwächer

Im Jahresvergleich – November 2013 zu November 2014 – konnte die EU ein Plus von 2,6 Prozent einfahren, die Eurozone punktete mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent. Auch hier liegt Österreich mit einem Rückgang von 2,3 Prozent an vorletzter Stelle, nur Finnland (-2,4 Prozent) war noch schlechter. Am stärksten stieg im Jahresabstand der Einzelhandel in Luxemburg (+10,9 Prozent), gefolgt von Estland (+9,0 Prozent), Rumänien (+8,2 Prozent) und Großbritannien (+6,8 Prozent).

In Österreich zeichnet sich die dürre Ausbeute für den Einzelhandel schon länger ab. Nach mageren Umsätzen im Frühjahr brachen diese im Herbst erneut stark ein. Dass November und Dezember die Jahresbilanz noch retten, ist zu bezweifeln. Mittlerweile glauben manche Experten auch nicht mehr, dass die via Webshops im Internet generierten Umsätze das Minus aufwiegen. (APA/red, derStandard.at, 8.1.2015)