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Französische Zeitungen am Tag nach dem Anschlag. Der Fortbestand von "Charlie Hebdo" ist vorerst gesichert.

Foto: AP/Combaldieu

Paris - Trotz des blutigen Anschlags mit zwölf Toten soll die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" in der kommenden Woche erscheinen. "Wir werden weitermachen", sagte der "Charlie Hebdo"-Autor Patrick Pelloux am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. "Wir haben uns entschieden, kommende Woche eine Ausgabe herauszugeben. Wir sind alle einverstanden."

Die Mitarbeiter der Zeitung würden von zu Hause aus arbeiten, da die Redaktionsräume wegen der laufenden Ermittlungen nicht genutzt werden könnten. "Wir werden zurechtkommen", sagte Pelloux. Laut Medienberichten soll die Auflage der nächsten Ausgabe ordentlich erhöht werden. Von regulär 60.000 auf gleich eine Million Exemplare. Statt der sonst üblichen 16 Seiten soll das Heft allerdings nur einen Umfang von acht Seiten aufweisen.

Acht Mitarbeiter der Zeitung unter den Opfern

Zwei schwerbewaffnete islamistische Attentäter hatten am Mittwochvormittag die Redaktionsräume der Satire-Zeitung gestürmt und das Feuer eröffnet. Unter den Opfern der Attacke sind acht Mitarbeiter der Zeitung, unter ihnen ihr langjähriger Leiter Stéphane Charbonnier - mit Künstlernamen Charb - und vier weitere Karikaturisten.

Pelloux betonte am Donnerstag, die Zeitung werde sich nicht unterkriegen lassen. "Das ist sehr hart, wir alle sind voller Leid, Schmerz, Angst", sagte er. "Aber wir machen es trotzdem, denn die Dummheit wird nicht gewinnen. Charb hat immer gesagt, dass die Zeitung erscheinen müsse, koste es, was es wolle."

Breite Unterstützung

Zuvor boten bereits französische Medien ihre Unterstützung an. "Le Monde", Radio France und France Televisions teilten mit, dass sie den Fortbestand des Satiremagazins sichern wollen. In einer gemeinsamen Erklärung kündigten sie an, Mitarbeiter und Mittel zur Verfügung zu stellen, damit das Magazin wieder erscheinen kann.

Die Chefs der drei Mediengruppen laden demnach alle Medien ein, sich anzuschließen, um die demokratischen Grundprinzipien der Unabhängigkeit und Freiheit der Meinung und ihrer Äußerung zu bewahren. Sie erinnern daran, dass die Redaktion von "Charlie Hebdo" nach dem Brandanschlag vom November 2011 zunächst in den Räumen der "Libération" weiterarbeiten konnte.

Die Nachrichtenagentur Agence France-Press twitterte dazu bereits am späten Vormittag, dass das Heft auch nächste Woche auf den Markt kommen werde.

(APA, red, derStandard.at, 8.1.2014)