Das Jahr beginnt gut für die Planetenjäger: Astronomen haben eine Reihe von neu entdeckten Exoplaneten vorgestellt, die in den jeweils habitablen Zonen ihrer Heimatsterne kreisen. Auf dieser künstlerischen Darstellung kreist ein solcher Planet allerdings um einen Planetarischen Nebel, dem "Endstadium" seines Sterns.

Illustration: David A. Aguilar

Seattle/Wien - Obwohl das Weltraumteleskop "Kepler" seit 2013 nur mehr bedingt funktionstüchtig ist, sind seine Daten nach wie vor für besondere Entdeckungen gut. Nun half es Astronomen vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik dabei, die bisher erdähnlichsten Exoplaneten zu entdecken.

Die Astronomen haben insgesamt acht ferne Exoplaneten aufgespürt, die sich alle sehr wahrscheinlich in der jeweiligen bewohnbaren Zone ihres Heimatstern befinden. Zwei davon stellten sich in der statistischen Analyse der Forscher als besonders erdähnlich heraus.

Nur wenig größer als die Erde

Wie die Forscher um Guillermo Torres am Dienstag bei einer Tagung der American Astronomical Society bekanntgaben und im "Astrophysical Journal" berichten, kreisen auch diese zwei Himmelskörper mit großer Wahrscheinlichkeit in der habitablen Zone um ihre Heimatsterne und sind nur wenig größer als die Erde.

Kepler-438b ist nur zwölf Prozent größer als die Erde und mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein Gesteinsplanet. Er umkreist einen roten Zwergstern, der kleiner und kühler ist als unsere Sonne und sich in rund 470 Lichtjahren Entfernung befindet. Allerdings umrundet Kepler-438b seinen Stern in so geringer Entfernung, dass er etwa 40 Prozent mehr Licht erhält als die Erde von der Sonne. Kepler-438b liegt mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der bewohnbaren Zone seines Heimatsterns.

Kepler-442b umkreist ebenfalls einen roten Zwergstern und liegt sogar mit 97 Prozent Wahrscheinlichkeit in dessen bewohnbarer Zone. Der neu entdeckte Exoplanet in einer Distanz von 1.100 Lichtjahren bekommt nur etwa zwei Drittel so viel Licht wie die Erde von der Sonne und ist etwa ein Drittel größer als unsere Erde. (tasch, DER STANDARD, 7.1.2015)