Caracas - Der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo Lopez weigert sich, an dem Strafprozess gegen ihn teilzunehmen. Sein Mandant werde nicht vor Gericht erscheinen, bis eine Berufungskammer über seine von den Vereinten Nationen geforderte Freilassung entschieden habe, sagte Lopez' Anwalt Juan Carlos Gutierrez am Montag. Der Prozess wurde auf den 13. Jänner vertagt.

Lopez sitzt seit Februar 2014 in einem Militärgefängnis in Haft. Dem Chef der Oppositionspartei Voluntad Popular wird Anstachelung zur Gewalt während der blutigen Massenproteste gegen die Regierung im vergangenen Jahr vorgeworfen.

Zuvor hatte Lopez' Ehefrau einen von Präsident Nicolas Maduro angeregten Gefangenenaustausch abgelehnt. Der Vorschlag zeige, dass ihr Mann ein politischer Häftling sei, schrieb Lilian Tintori in der Nacht zum Montag (Ortszeit) auf Twitter.

Maduro hatte gesagt, er würde Lopez im Austausch für den in den USA inhaftierten Oscar Lopez Rivera freilassen. Der Puerto Ricaner hatte mit einer Reihe von Bombenanschlägen die Unabhängigkeit seiner Heimat durchsetzen wollen. "Maduro, das ist keine Frage eines Austauschs, das ist eine Frage der Gerechtigkeit", schrieb Tintori.

Der Parteisprecher von Voluntad Popular nannte Maduros Vorschlag absurd. "Die Äußerungen beweisen, dass Lopez eine Geisel ist und Maduro ein Entführer", sagte Freddy Guevara. (APA, 6.1.2015)