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Efrain Rios Montt auf dem Weg zum Gericht.

Foto: AP/Castillo

Guatemala-Stadt - Der frühere guatemaltekische Machthaber Efrain Rios Montt ist mit einer Fahrtrage zum Auftakt seines Völkermord-Prozesses gebracht worden, nachdem er zunächst nicht zum Termin erschienen war. Der 88-Jährige könne aus gesundheitlichen Gründen nicht an dem wieder aufgerollten Verfahren teilnehmen, sagte sein Anwalt am Montag. Der Beginn der Verhandlung wurde um mehrere Stunden verschoben, weil wichtige Dokumente nicht vorlagen, wie Prozessbeobachter berichteten.

Rios Montt war im Mai 2013 wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 80 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll während seiner Herrschaft von März 1982 bis August 1983 für Mord, Folter und die Zwangsumsiedlung Tausender Indios verantwortlich gewesen sein.

Nie zuvor wurde ein de facto Staatschef von einem einheimischen Gericht wegen Völkermordes verurteilt. Aufgrund von Verfahrensfehlern wurde das Urteil wenige Tage später allerdings wieder aufgehoben. Rios Montt steht derzeit unter Hausarrest. (red, APA, 5.1.2015)