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Polizisten umstellen das Büro von BNP-Chefin Khaleda Zia, die dort fest sitzt.

Foto: APA/EPA/Stringer

Dhaka - Ein Jahr nach den umstrittenen Wahlen in Bangladesch sind am Montag bei erneuten Protesten mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Zwei Tote seien Mitglieder der Oppositionspartei BNP gewesen, teilte die Polizei mit.

Die BNP wirft Anhängern der regierenden Awami-Liga vor, in Rajshahi und Natore - die Städte liegen rund 220 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka - in die Menge geschossen zu haben. Das dritte Opfer soll bei Zusammenstößen mit der Polizei in Rajshahi getötet worden sein.

Versammlungsverbot

Am Jahrestag der von der oppositionellen BNP boykottierten Wahlen von 2014 kam es trotz eines Versammlungsverbots zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung von Premierministerin Sheikh Hasina. Dutzende Menschen wurden verletzt. In Dhaka riegelte die Polizei den Parteisitz der BNP ab. Die Parteichefin und frühere Premierministerin Khaleda Zia wurde daran gehindert, das Gebäude zu verlassen. Sie hatte ihre Anhänger aufgerufen, mit Demonstrationen an den "Tag der Ermordung der Demokratie" vor einem Jahr zu erinnern.

Die Oppositionsführerin sitzt seit Samstag im BNP-Gebäude fest. Am Montag verstärkte die Polizei die Belagerung und stellte elf mit Sand und Steinen beladene Lastwagen in der Straße ab, die zu Zias Büro führt. Bereitschaftspolizisten hielten Wache, auch Wasserwerfer standen bereit. Die Polizei hatte bereits am Sonntag gesagt, die Abriegelung diene dem Schutz Zias. Mit den Lastwagen werde die Sicherheit verstärkt, sagte der Polizeichef des Bezirks Gulshan, Rafiqul Islam, am Montag.

Die Awami-Liga hatte die Abstimmung im Jänner 2014 deutlich gewonnen. Ihr Sieg stand jedoch von vornherein fest, weil die BNP die Wahl boykottiert hatte. Die Opposition fordert Neuwahlen. Bei Protesten rund um die umstrittenen Wahlen starben in Bangladesch bereits mehr als 100 Menschen. (APA, 5.1.2015)