Unsicher: Die Bluetooth-Anbindung der japanischen "Satis"-Toilette.

Foto: Lixil

Immer mehr Alltagsgegenstände schicken sich an, smart zu werden. Vom Fernseher, der sich per Sprachkommando steuern lässt, über den Kühlschrank, der an Einkäufe erinnert reicht die Digitalisierung mittlerweile bis ins Badezimmer.

Auch smarte WCs gibt es mittlerweile. Sie können etwa automatisch den Sitz beheizen oder "Außenstehenden" signalisieren, ob das Klo gerade frei oder besetzt ist. Auch sind manche Geräte bereits in der Lage, die Exkremente des jeweiligen Benutzers zu analysieren und gesundheitliche Aufschlüsse zu liefern. Und manche Pissoirs bieten mittlerweile Spiele mit Highscore-Tabellen.

Wenn das Klo twittert

Andere Tüftler lassen ihre Klos twittern, sobald sie jemand aufsucht – etwa das brasilianische Projekt "Shit Happens". Das Klo "Mike" erkennt den Wasserverbrauch und auch, ob sein Nutzer beim kleinen Geschäft steht oder sitzt. Ähnliches wird auch in Kanada umgesetzt, wie Heise vom 31. Chaos Communications Congress in Hamburg zusammenfasst.

Und selbst Katzentoiletten sind vor allerlei Hacks nicht mehr sicher, wie das Projekt Nibbler Poop zeigt. Dieses analysiert das Gewicht der Katze und ihrer Exkremente und misst, wie lange das "Geschäft" gedauert hat. Oft zum Einsatz kommen dabei günstige Kleincomputer und Steuerplatinen wie der Arduino.

Sicherheitslücken

Allerdings bergen vernetzte Toiletten auch Risiken. Eine Sicherheitswarnung gibt es etwa für das Modell Satis des japanischen Herstellers Lixil. Sie lässt sich über Bluetooth steuern, der Zugriffspin dafür ist fix auf "0000" kodiert. Wer ein solches Klo in Reichweite seines Smartphones hat, kann etwa nachverfolgen, ob es gerade besetzt ist oder aber auch den Deckel öffnen und die Spülung betätigen.

Datenschützer wiederum üben Kritik an den "Smart Loos" am Londoner Flughafen Heathrow. Diese analysieren die Häufigkeit ihrer Verwendung und benachrichtigen die Reinigungskräfte, wenn eine Säuberung ansteht. (red, derStandard.at, 31.12.2014)