Graz - Der aus Rumänien stammende Bariton Ludovic Konya ist am 21. Dezember im Alter von 75 Jahren überraschend gestorben, bestätigte die Grazer Oper am Dienstag. Konya sang 30 Jahre lang am Grazer Opernhaus, 28 Jahre davon war er als Ensemblemitglied in unterschiedlichsten Partien zu hören. Seinen Abschied von der Bühne nahm er im Juni 2004 mit "Gianni Schicchi".

Ludovic Konya wurde am 5. Juni 1939 in Siebenbürgen geboren. Seine musikalische Ausbildung in den Fächern Oper, Oratorium und Lied erhielt er in Bukarest. An der dortigen Staatsoper debütierte er 1966 als Valentin in Charles Gounods "Faust". Bis 1971 war er Mitglied der Bukarester Staatsoper, anschließend ging er an die Ungarische Oper in Klausenburg.

Im Oktober 1974 stellte sich Konya dem Grazer Publikum als Enrico in "Lucia di Lammermoor" vor, zwei Jahre später kam er fix ins Ensemble und verkörperte alle großen Rollen seines Faches, sein Repertoire umfasste französische, italienische, slawische und deutsche Werke. Er sang Posa ("Don Carlos"), Simon Boccanegra, Scarpia ("Tosca"), Giorgio Germont ("La Traviata"), Kezal ("Die verkaufte Braut"), Doktor ("Wozzek"), Pistola ("Falstaff") beide Figaros oder auch Donner im "Ring des Nibelungen". Mit der Partie des Don Alfonso ("Cosi fan tutte") gastierte er 1999 in Singapur.

Seine Abschiedsvorstellung gab er auf der Bühne der Grazer Oper am 19. Juni 2004 mit "Gianni Schicchi". Er verzichtete auf eigenen Wunsch auf Gastauftritte in der Pension und genoss den Ruhestand mit seiner Frau in Graz und in Ungarn. (APA, 30.12.2014)