Mogadischu/Washington - Die USA haben mit einem Luftangriff in Somalia ein Führungsmitglied der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz getötet. Tahlil Abdi Shakur sei am 29. Dezember durch Feuer einer US-Drohne auf sein Fahrzeug ums Leben gekommen, teilte Pentagon-Sprecher James Brindle am Mittwoch mit. Er nannte keine Einzelheiten.

"Der Drohnenangriff fand in der Nacht statt und hat eine Limousine mit den drei Al-Shabaab-Mitgliedern 460 Kilometer südlich der Hauptstadt Mogadischu getroffen", erklärte ein somalischer Sicherheitsbeamter am Dienstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Eines der Opfer sei ein ranghoher Anführer der Gruppe, Abdi Shakur, hieß es.

Anführer stellt sich

Die somalische Regierung hatte erst am Samstag einen Erfolg im Kampf gegen die Al-Shabaab-Miliz verkündet: Einer ihrer wichtigsten Anführer, Zakariya Ismail Ahmed Hersi, hatte sich in der Grenzregion zu Kenia und Äthiopien den Behörden gestellt. Auf Zakariya Ahmed hatten die USA ein Kopfgeld von drei Millionen Dollar (2,46 Mio. Euro) ausgesetzt. Er galt als "Geheimdienstchef" der mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündeten Gruppe. Als Grund für den Schritt wurden blutig ausgetragene Machtkämpfe innerhalb der Al-Shabaab-Miliz vermutet.

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Die Shabaab-Miliz kontrollierte über Jahre große Teile der Hauptstadt Mogadischu sowie weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes. Mit Unterstützung äthiopischer und kenianischer Truppen gelang es der Übergangsregierung 2011, die Gruppe aus der Hauptstadt und den meisten anderen Städten zu vertreiben. Allerdings verübt die Shabaab-Miliz auch weiterhin Anschläge in Mogadischu sowie im benachbarten Kenia. Die Miliz kämpft seit Jahren gegen die somalische Zentralregierung. Sie wirft den Politikern des ostafrikanischen Landes eine islamfeindliche Gesetzgebung vor.

Die US-Amerikaner hatten im September in Somalia den Al-Shabaab-Anführer Ahmed Abdi Godane bei einem Einsatz mit bemannten Flugzeugen und Drohnen getötet. (APA, 31.12.2014)