Die Münchner sind am Werk: Es geht um den Mord an einem 14-jährigen Buben. Sonntag, 20.15 Uhr im ORF und in der ARD.

Am Isarwehr wird die Leiche des 14-jährigen Tim Kiener (Justus Schlingensiepen) gefunden. Der Teenager wurde weder ausgeraubt noch sexuell missbraucht. Er wurde aus nächster Nähe erschossen. Es gibt kein ersichtliches Motiv für die Tat. Tim hatte weder Probleme mit seinen Eltern noch mit seinen Mitschülern. Wenn er nicht mit seinen Freunden Hanna und Florian unterwegs war, saß er am Computer und entwickelte angeblich Apps und Webseiten – Dinge, mit denen sich seine Eltern (Caroline Ebner und Max Schmidt) nicht auskennen.

Als die Ermittler Tims Computer näher untersuchen, entdecken sie etwas, das sie nicht für möglich gehalten hätten: Der Knabe hat einem wachsenden Kundenkreis über eine eigene kostenpflichtige Website freizügige Bilder und Videos von sich angeboten. Er hat mit erwachsenen Kunden gechattet, sich vor der Webcam entkleidet und sich über Geschenklisten dafür bezahlen lassen. Ist also einer seiner Website-Kunden Tims Mörder?

Foto: ORF/BR/Erika Hauri

Die Spuren im Netz führen die Hauptkommissare Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) zu einem Münchner Familienvater, der in seiner Freizeit eine Jugendfußballmannschaft trainiert. Aber Guido Buchholtz (Maxim Mehmet) scheint ein Alibi zu haben. Auch die Hintergrundermittlungen von Kommissar Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) zu Tims weiterem Kundenkreis führen nicht ans Ziel.

Während Batic sich eisern und empört darauf konzentriert zu beweisen, dass Buchholtz doch am Tatort war, zweifelt Christine Lerch (Lisa Wagner), Leiterin der Operativen Fallanalyse, an Buchholtz’ Täterschaft. Leitmayr wiederum fragt sich, wer bei den Geschäften im Netz eigentlich Täter und wer Opfer ist. Währenddessen stehen Tims Eltern fassungslos vor den Tatsachen. Sie müssen feststellen, dass ihr Sohn im Netz Dinge unternommen hat, von deren Existenz sie keine Ahnung hatten. Tims Freunde Hanna (Anna-Lena Klenke) und Flo (Nino Böhlau) dagegen kennen sich anscheinend damit aus.

Foto: ORF/BR/Erika Hauri

"Dieses Nebeneinander von Elementen aus der guten alten ,Tatort'-Zeit und jenen, die man der Gegenwart schuldig zu sein meint, beschert dem Film denn auch eine Unentschiedenheit, die ihn schwächer macht, als er sein müsste", meint Lena Bopp auf faz.net.

"Wirklich gut gemacht, der Müncher "Tatort", freut sich Kirstin Lopau auf zeit.de. "Er hinterlässt mich als emotionales Wrack."

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