Moskau - Wegen der Rubelkrise machen die Russen deutlich weniger Urlaub im Ausland. Die Zahlen der Reisenden seien in diesem Jahr um 40 bis 50 Prozent im Vergleich zu 2013 gesunken, sagte die Direktorin der Vereinigung der Tourismusanbieter in Russland, Maja Lomidse.

Die Gründe für den Rückgang seien das mangelnde Vertrauen in die Wirtschaft und die sinkende Kaufkraft, weil der Rubel gegenüber westlichen Währungen wie dem Euro und dem Dollar massiv an Wert eingebüßt habe. Lomidse nannte aber auch "außenpolitische Faktoren".

Pleiten bei Reiseanbietern

Viele Russen berichten davon, dass sie sich im Westen angesichts der Sanktionen gegen ihr Land im Ukraine-Konflikt unerwünscht fühlen. Diese Lage habe letztlich zu massenhaften Pleiten bei den Reiseanbietern im Riesenreich geführt. Als beliebteste Reiseziele der Russen nannte Lomidse die Türkei und Ägypten.

In der Europäischen Union waren nach Darstellung der Expertin Griechenland und Spanien die begehrtesten Länder mit einem Anteil von jeweils sieben Prozent an der Gesamtzahl der russischen Touristen. Die Deutsche Botschaft in Moskau hatte auf Anfrage kürzlich von einem Minus von 16 bis 20 Prozent bei der Zahl der Visa-Anträge im Vergleich zum Vorjahr gesprochen. (APA, 25.12.2014)