Platz 10: Pseudowissenschafter und Scharlatane gesucht!

Homöopathie, Kartenlegen oder Wünschelrutengehen: Heiße Diskussionen entbrennen um Pseudowissenschaften und Scharlatanerie. Es verwundert nicht, dass dies auch beim heurigen Aufruf, Vorschläge für das "Goldene Brett vorm Kopf" einzureichen, der Fall war. Wer den Schmähpreis für die herausragende Vertretung pseudowissenschaftlichen Gedankenguts erhalten hat, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur soviel: Er wurde in keinem Posting genannt.

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Platz 9: "So entsteht das Bild der Bettelmafia"

Dass die politische und mediale Instrumentalisierung des Themas Betteln so gut funktioniert, hat tiefgreifende Ursachen. Der Historiker Stefan Benedik erzählte im Interview von der Analyse populistischer Bedrohungsszenarien und den Motivationen und Erfahrungen von Bettlern. Wie sehr das Thema polarisiert, lässt sich nicht nur an der Anzahl der dazugehörigen Postings ablesen, sondern auch an der Hitzigkeit der geführten Diskussionen.

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Platz 8: Gewaltiges Loch am "Ende der Welt" stellt Forscher vor ein Rätsel

Wenn sich in einer entlegenen Weltgegend plötzlich ein tiefer Abgrund auftut, von dem zunächst niemand so recht sagen kann, wie es dazu kommen konnte, dann ist das guter Stoff für fantasievolle Spekulationen. Freilich waren nicht alle Ideen zur Ursache des spektakulären Phänomens originell, aber die wenigen geistreichen Edelsteine wiegen die Massenware ("Arsch der Welt") allemal auf.

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Platz 7: Xavier Naidoo als Verschwörungstheoretiker "geehrt"

Und hier der wohlverdiente Gewinner des "Goldenen Bretts vorm Kopf": Der deutsche Sänger Xavier Naidoo wurde für den größten pseudowissenschaftlichen Unfug des Jahres 2014 geehrt und schaffte es damit auch in unsere Top Ten der meistkommentierten Artikel. Er habe sich zum Vertreter abstruser, rechtsgerichteter Verschwörungstheorien entwickelt und sei gerade für junge Menschen eine "Einstiegsdroge der Irrationalität, die mit pathetischer Musik beginnt und bei Chemtrails und Weltverschwörungs-Paranoia endet", so die Jury. Dazu passt der Titel seines ersten Albums wunderbar: "Nicht von dieser Welt".

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Platz 6: Im schlimmsten Fall stellt Philae am Wochenende die Arbeit ein

Ein Forschungsroboter landet erstmals in der Geschichte der Menschheit auf der Oberfläche eines Kometen, doch leider verläuft das historische Raumfahrt-Wagnis nicht ganz so glatt, wie erhofft: Dem Mini-Labor von der Erde bleiben nur wenige Stunden, um zumindest einen Teil seines umfangreichen Forschungsvorhabens durchzubringen. Klar, dass das spannende Rennen gegen die Zeit heftig kommentiert und wortreich diskutiert wird. Bei der spektakulären "Rosetta"-Mission hat nur ein Ereignis noch mehr User-Statements heraufbeschworen.

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Illu.: ESA

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Platz 5: Was steckt hinter dem Astrologie-Hype?

Schon sind wir mitten drin in jenem Krieg der Worte, den man vermutlich schon allein mit der Erwähnung von Begriffen wie "Homöopathie", "Mondkalender" oder eben "Astrologie" entfesseln kann. Traurig eigentlich, dass über solche Dinge im Jahr 2014 noch so ausführlich (und vielfach unsachlich und emotionsgeladen) debattiert wird. Doch der Text von Lisa Mayr, der es übrigens noch ganz zum Schluss in die Jahres-Top-Ten der meistkommentierten Artikel geschafft hat, war nicht der einzige zu diesem Thema - und auch nicht jener mit den meisten Postings zu der Frage, was es mit dem Esoterik-Boom auf sich hat...

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Platz 4: Astrologie [astʀoloˈɡiː]

Florian Freistetters zweiter Beitrag seines neuen Blogs "So ein Schmarrn!" auf derStandard.at machte sich ebenso auf die Spur der Astrologie. Dass Himmelskörper über unsere Eigenschaften und unser Schicksal bestimmen, mag einerseits harmlos unterhalten. Andererseits wird die Sterndeutung aber gefährlich, wenn Einflussreiche sich bei ihren Entscheidungen der Astrologie bedienen.

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Foto: APA/EPA/ROLF VENNENBERND

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Platz 3: Die Wünschelrute

Und wir bleiben bei den Pseudowissenschaften: Die Wünschelrute, ein Gerät, mit dem man es im Alltag vermutlich eher seltener zu tun bekommt als mit Horoskopen, hat es im entsprechenden Eintrag von Florian Freistetters "So ein Schmarrn!"-Blog überraschenderweise gleich zu rund 300 Forenbeiträgen mehr gebracht, als die Astrologie. Immerhin ist damit klar, dass Freistetter mit seiner Kritik an den zahllosen Facetten der als Wissenschaft verkleideten Esoterik einen empfindlichen Nerv trifft.

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Platz 2: Galileos Feinde unter uns

Ein ähnliches Feld beackerte auch Eric Frey. Er nahm Mitte Februar die 450. Wiederkehr des Geburtstages von Galileo Galilei zum Anlass, die allenthalben wuchernte Wissenschaftsfeindlichkeit unter die Lupe zu nehmen. Über das Thema ließe sich ganz allgemein wunderbar diskutieren, was da und dort unter dem Artikel auch tatsächlich passierte. Die überwiegende Mehrzahl der Userkommentare verlor sich allerdings in Debatten über Einzelaspekte des Textes wie etwa die Vor- und Nachteile der Gentechnik.

Bevor wir nun zur Nummer eins kommen, noch eine interessante Beobachtung: Während im Vorjahr noch zwei der zehn meistkommentierten Artikel den Klimawandel zum Thema hatten, sucht man derart umfangreiche Dispute dazu heuer vergeblich im Ranking. Kann es sein, dass die früher so lautstarken Zweifler an der globalen Erwärmung immer leiser werden...?

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Platz 1: Rosetta: Philae erfolgreich auf "Tschuri" gelandet

Und noch einmal die ESA-Mission "Rosetta": Nicht umsonst wurde sie in zahlreichen Jahresrückblicken zu DEM wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres 2014 gekürt: Immerhin wurde erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ein Landemanöver auf einem Kometen erfolgreich durchgeführt. Uns motivierte das Ereignis zum ersten Wissenschafts-Liveticker seit dem Absturz der "Mir" im Jahr 2001, unsere Leser zum Verfassen der meisten Postings des Jahres.

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Foto: ESA/AP