Berlin/Wien/Bern - Die deutschsprachigen Medien haben am Montag den überraschend verstorbenen Musiker und Entertainer Udo Jürgens noch einmal hochleben lassen. "Merci, Udo", "Vielen Dank für die Blumen", "Adieu, Adieu, Adieu" heißt es in Anspielung auf Lieder und Liedtexte des Stars.

In der Schweiz, in Österreich und in Deutschland dominiert auf den Titelblättern und Nachrichten-Websites ein Mann: Udo Jürgens, der am Sonntagnachmittag im Alter von 80 Jahren überraschend auf einem Spaziergang im Schweizer Kanton Thurgau zusammengebrochen und im Spital an Herzversagen gestorben ist.

Musiklegende in der Schweiz

"Merci, Udo", titelt die Schweizer Boulevardzeitung "Blick" und räumte die Frontseite für ein ganzseitiges Bild des populären Musikers: "Die Welt muss Abschied nehmen von einem der letzten großen Entertainer".

"Mitten aus dem Leben gerissen", heißt die Schlagzeile beim Schweizer "Tages-Anzeiger". Anspielungen auf den Titel seiner gerade abgeschlossenen Tournee "Mitten im Leben" machen viele Zeitungen und Websites.

"Abschied von einer Musiklegende", verkündet die "Neue Zürcher Zeitung" nüchtern auf ihrer Titelseite. "Das Ende einer unaufhörlichen Melodie", schreibt die "Basler Zeitung". "Seine Lieder bleiben", heißt es auf SRF.ch. Das Schweizer Fernsehen SRF sendete am Sonntagabend einen Dokumentarfilm zu Udo Jürgens anstelle eines Best-of-Zusammenschnitts der Satieresendung "Giacobbo/Müller".

Udo Jürgens lebte im Kanton Zürich, kam in Österreich als Sohn deutschstämmiger Eltern auf die Welt und hatte sowohl die schweizerische wie auch die österreichische Staatsbürgerschaft – entsprechend überspannt sein Tod die Medien in den drei Ländern.

"Die Größe der Branche"

"Keiner beherrschte die Kunst besser, dem deutschen Schlager Tiefgang zu geben. Keiner stand zugleich so über diesem Genre. Udo Jürgens war die Größe in der Branche, die doch sonst so von Oberflächlichkeit lebt", schreibt "Spiegel online".

"Merci dem Mann am Klavier", titelt Welt.de. Eine stilbildende Art Lied habe er entwickelt, das Udo-Jürgens-Lied. "Er sang über unsere Hoffnungen, weil er sie teilte", hieß es auf Sueddeutsche.de.

Ebenfalls ein omnipräsentes Thema: Udo Jürgens und die Frauen. "Treue war was für die anderen", fasste die deutsche "Bild"-Zeitung zusammen.