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Tor erlaubt Nutzern, weitgehend anonym zu surfen - und wurde deshalb auch von NSA-Whistleblower Edward Snowden empfohlen

Foto: Reuters/Marcelino

In den nächsten Tagen soll es womöglich zu einem entscheidenden Schlag gegen den Anonymisierungsdienst "Tor" kommen. Das gab Tor-Projektleiter Roger Dingledine auf seinem Blog bekannt. Er habe von Gerüchten erfahren, dass die "Beschlagnahmung von speziellen Servern" drohe, weswegen Tor nun Vorsichtsmaßnahmen treffe. Konkret geht es um sogenannte "Directory Authorities", die quasi eine Art von Wegweiser für neue Tor-Nutzer und damit essenziell für das Projekt sind.

Sony-Hack?

Noch ist unklar, welche Motive hinter dem drohenden Zugriff stecken. Tor-Nutzer spekulieren, dass die US-Bundespolizei FBI, die schon mehrmals gegen Tor agierte, im Zuge der Ermittlungen bezüglich des Sony-Hacks Tor angreifen könnte. Laut Projektleitern sei Tor aber nach wie vor sicher.

"Tor nervt"

Der Anonymisierungsdienst ärgert Strafbehörden weltweit, da er einen Schutz gegen Überwachung bietet. "Tor nervt", heißt es etwa in einer berühmt gewordenen internen Präsentation des britischen Geheimdienstes GCHQ. Vergangenen Sommer war bekannt geworden, dass der US-Geheimdienst NSA gezielt Betreiber von "Directory Authorities" ins Visier nahm, darunter auch einen Österreicher. (fsc, derStandard.at, 21.12.2014)