Bogota - In Kolumbien ist am Samstag eine einseitige Waffenruhe der Untergrundorganisation FARC in Kraft getreten. Präsident José Manuel Santos sprach von einer "positiven Geste, die in die richtige Richtung geht". Er hoffe auf weitere Gesten, die es erlaubten, den Konflikt zu deeskalieren und die laufenden Friedensverhandlungen voranzutreiben.

Santos selbst ist erst zu einer vollständigen Waffenruhe der Armee bereit, wenn es einen endgültigen Friedensvertrag gibt.

Die Waffenruhe der FARC trat in der Nacht zum Samstag um Mitternacht in Kraft, nachdem die Guerilla diese am Mittwoch angekündigt hatte. Vertreter der linken Rebellen und der kolumbianischen Regierung hatten zuvor ihre Friedensverhandlungen in der kubanischen Hauptstadt Havanna wieder aufgenommen. Einen Tag vor Inkrafttreten der Waffenruhe waren allerdings noch fünf Soldaten in einen Hinterhalt der Guerilla geraten und getötet worden.

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) kämpfen seit 1964 gegen Großgrundbesitzer und die Regierung. Die Guerilla hat noch etwa 8.000 Kämpferinnen und Kämpfer unter Waffen. Amtlichen Angaben zufolge wurden in dem längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas etwa 220.000 Menschen getötet; 5,3 Millionen Menschen ergriffen vor den Kämpfen die Flucht. (APA, 20.12.2014)