Wien - Die Raiffeisen Bank International (RBI) will den Anteil der Raiffeisenbank Russland an ihrem Gesamtergebnis reduzieren, "allerdings nicht dadurch, dass wir unser Geschäft dort einschränken", sagte RBI-Chef Karl Sevelda am Donnerstag im ORF-"Mittagsjournal". Die Raiffeisenbank Russland werde weiterhin "eine Säule in unserem Geschäftsmodell bleiben".
Der Anteil der Russland-Tochter am Gesamtergebnis der Gruppe werde "zweifellos im heurigen Jahr und auch in den nächsten Jahren etwas geringer werden", sagte Sevelda. Die Bank werde auch künftig Gewinne schreiben, nur würden diese geringer ausfallen, da sie in Rubel erzielt werden.
Zwar sei das Vertrauen der Menschen in die russische Währung gesunken, aber die Abhebungen bei den Banken seien "nicht wesentlich höher als normal vor Weihnachten", sagte der RBI-Chef, "hier sehe ich wenig Grund zur Sorge".
Mehr Kreditausfälle
"Was Kreditausfälle betrifft, so erwarten wir sehr wohl für nächstes Jahr einen Anstieg, wir glauben aber, dass wir in Kundensegmenten tätig sind, wo wir weniger davon betroffen werden als andere Mitbewerber."
Den Vorwurf, die Russland-Sanktionen durch die Abwicklung eines Anleihengeschäfts mit einer russischen Bank zu umgehen, wies Sevelda zurück. Man habe aber wegen des "enormen Echos, das diese Aktion hervorgerufen hat, beschlossen, dass auch die Raiffeisenbank Russland bei Aktionen dieser Art nicht mehr mittun wird."
Gerüchte, dass er seinen bis 2017 laufenden Vertrag nicht erfüllen und vorzeitig von der RBI-Spitze abtreten könnte, seien ebenfalls unrichtig: "Ich bin fest entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen und meinen Vertrag auszudienen", sagte Sevelda. (APA, 18.12.2014)