Die Rakete GSLV auf der Startrampe am Weltraumbahnhof auf der südindischen Insel Sriharikota. Am Donnerstag brachte sie erfolgreich eine experimentelle Kapsel für künftige bemannte Missionen ins All.

Foto: ISRO

Neu-Delhi - Indien hat den nächsten Schritt in seinem ehrgeizigen Weltraumprogramm gesetzt: Am Donnerstag hat das Land eine Test-Kapsel, die in Zukunft für bemannte Weltraummissionen vorgesehen ist, ins All geschossen. Eine Rakete mit dem Modul sei vom Weltraumbahnhof auf der südindischen Insel Sriharikota erfolgreich gestartet, teilte die Indische Raumforschungsorganisation ISRO mit. Die 3.735 Kilogramm schwere experimentelle Kapsel wurde abgekoppelt und landete schließlich wieder unbeschadet mit Hilfe von Fallschirmen in der Bucht von Bengalen.

Bemannte Mission in den 2020er Jahren

Indien betreibt ein ambitioniertes Weltraumprogramm; erst im September wurde erfolgreich eine Marssonde zum Roten Planeten geschickt. Nach Angaben des indischen Senders NDTV war die nun abgeschossene Rakete mit 630 Tonnen die schwerste, die Indien je in den Weltraum brachte. ISRO hoffe, in sieben bis acht Jahren Menschen ins All zu schicken. 2017 ist eine Landung mit einem Roboterfahrzeug auf dem Mond geplant.

Indiens Premierminister Narendra Modi gratulierte dem ISRO-Team. Er sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von "einem weiteren Triumph durch den Scharfsinn und die harte Arbeit unserer Wissenschaftler".

Die nun verwendete Rakete GSLV (Geosynchronous Satellite Launch Vehicle) wurde mit Flüssiggas betrieben, das auf sehr tiefen Temperaturen gehalten werden muss. Dieser neue Antrieb, der auf dem Subkontinent selbst entwickelt wurde, war erst im Jänner erstmals erfolgreich verwendet worden. (APA/red, derStandard.at, 18.12.2014)