Ein Paar, das vor allem profitieren will: Jennifer Lawrence und Bradley Cooper in "Serena".


Foto: Constantin

Von diesem Film bleiben zwei Bilder in Erinnerung. Zuerst sieht man Serena (Jennifer Lawrence) auf einem Schimmel reitend, die verführerische rote Bluse als Zeichen ihres Stolzes. Gegen Ende von Serena sieht man sie, barfuß in einem weißen Unterkleid im Schmutz eines Holzfällerdorfs stehend, von Schaulustigen umringt, wie sie ihrem Mann George (Bradley Cooper) hinterherwinkt, der sie eben beinahe öffentlich erwürgt hätte.

Zwischen diesen Bildern liegt die Geschichte eines Paars, das von allem profitieren möchte: als Geschäftsleute von den Wäldern North Carolinas, als Weltbürger vom Umbruch Ende der Zwanzigerjahre und als Liebende von den gierigen Gefühlen füreinander. Man merkt dieser Romanverfilmung von Susanne Bier in jedem Augenblick an, wie viel sie von den verhängnisvollen Ereignissen und tragischen Verkettungen erzählen will und wie wenig Zeit ihr dafür bleibt. Ein Film, der die bedeutungsvolle Großaufnahme einer bedeutenden Geschichte vorzieht. (pek, DER STANDARD, 18.12.2014)