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Der Handel hofft auf die Bescherung im Endspurt.

Foto: apa/Caroline Seidel

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Grafik: apa

Wien - Angesichts der stotternden Konjunktur und der weiterhin verhaltenen Entwicklung der Konsumausgaben privater Haushalte fällt die Zwischenbilanz des Weihnachtsgeschäfts heuer verhalten aus. Der stationäre Einzelhandel verzeichnet gegenüber den ersten zwei Dezemberwochen des Vorjahres einen nominellen Umsatzrückgang von zwei Prozent, der Onlinehandel ein Plus von neun Prozent (gesamt: minus 1,5 Prozent).

Für die stellvertretende Obfrau der Sparte Handel, Jutta Pemsel, dennoch ein "sehr respektables Ergebnis" in Anbetracht der laufend nach unten korrigierten Konjunkturprognosen und der schwindenden Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts für den Jahresumsatz des Einzelhandels (2013: 2,4 Prozent). Mit Schuld am bisherigen Minus sei auch die anhaltende Steuerreformdebatte, die Konsumenten zurückhaltend agieren lasse. Vor diesem Hintergrund gehen auch 36 Prozent der Einzelhändler von Umsatzrückgängen gegenüber dem Weihnachtsgeschäft 2013 aus.

"Klassische Geschenkartikel"

Einzig Drogerien und Parfümerien konnten im Dezember Umsatzzuwächse verzeichnen (ein Prozent). Der Grund: Kosmetische Produkte sind laut Spartenobfrau Pemsel "klassische Geschenkartikel, die selbst bei Sparlaune erschwinglich sind". Mit einem Umsatzrückgang von neun Prozent traf die Konsumflaute den Einzelhandel mit Sportartikeln am schwersten. "Das Wetter hat größere Auswirkungen, als uns lieb ist", verweist Pemsel auf den späten Beginn der Wintersaison und die Hoffnung der Branche, das Dezember-Minus im Jänner wettzumachen.

Ebenfalls erst im kommenden Jahr werden Umsätze, die mit Gutscheinen generiert wurden, statistisch erfasst - und scheinen in der Zwischenbilanz des Weihnachtsgeschäfts somit nicht auf. Aufgrund ihrer hohen und jährlich wachsenden Beliebtheit - laut einer Studie der Webster University finden sie sich jährlich unter den Top drei Weihnachtsgeschenken - ein zusätzlicher Hoffnungsschimmer für den Handel.

Die Branchenvertreter zeigen sich trotz allem zuversichtlich, das Vorjahresniveau noch annähernd erreichen zu können - die "entscheidende Phase", also verkaufsstarke Einkaufstage kurz vor und nach dem Heiligen Abend, würde erst kommen. So gehen sie in ihren Prognosen davon aus, dass das diesjährige Weihnachtsgeschäft dem Handel einen Umsatz von 1,59 Mrd. Euro (brutto, online und offline) bescheren wird können (2013: 1,61 Mrd. Euro). Wobei das Online-Geschäft nur für höchstens zehn Prozent des Gesamtunsatzes verantwortlich zeichnet. "Das Internet kann das Ergebnis graduell verbessern, entscheiden tut es sich aber stationär," sagt Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria. (APA, 17.12.2014)