In Österreich gibt es keine flächendeckende Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen: Derzeit werden lediglich in zwei Bundesländern (NÖ, Steiermark) mobile Palliativteams öffentlich finanziert, in allen anderen gibt es entweder keine Angebote, oder sie sind rein spendenfinanziert, hieß es bei der parlamentarischen Enquete "Würde am Ende des Lebens".

Gemäß internationaler Standards sollten den betroffenen Familien auch in Österreich flächendeckend Palliativ- und Hospizeinrichtungen für Kinder und Jugendliche rund um die Uhr und kostenlos zur Verfügung stehen. Die öffentliche Finanzierung sei ein notwendiger Schritt, um dies zu schaffen, so Martina Kronberger-Vollnhofer, Kinderärztin und Kinderhospizbeauftragte des Dachverbands Hospiz Österreich.

Ausbau nötig

Stationäres Kinderhospiz gibt es in Österreich, laut Erhebung des Dachverband Hospiz Österreich, kein einziges. Obwohl sich die Empfehlungen zum Ausbau und zur finanziellen Unterstützung mobiler Palliativteams sowohl in der Pflegefondsnovelle als auch im Regierungsprogramm finden, sei eine flächendeckende Versorgung noch in weiter Ferne, so Kronberger-Vollnhofer.

Sie fordert, die öffentliche Regelfinanzierung der bestehenden mobilen Palliativ- und Hospizteams, und der noch aufzubauenden, in jedem Bundesland zu gewährleisten. Zu Gunsten der kleinen Bundesländer müssten mobile Angebote auch länderübergreifend verfügbar sein, so die Kinderärztin. Bei zugesicherter öffentlicher Finanzierung der laufenden Kosten könne der Aufbau der Umsetzung des ersten stationären Kinderhospizes starten.

Als langfristige Ziele bis 2020 nennt Kronberger-Vollnhofer den Vollausbau mit ein bis zwei mobilen Palliativ- und Hospizteams in jedem Bundesland. Zusätzlich sollte eine österreichweite Aufstockung auf rund 40 Palliativbetten sowie zwei stationäre Hospize mit gesamt 16 Betten realisiert werden. Pädiatrische Palliativversorgung ist nicht teuer, nützt Synergien, arbeitet vernetzt mit Krankenhäusern und dem niedergelassenen Bereich, so Kronberger-Vollnhofer.

Auch die Lebensqualität der gesamten Familie würde sich damit verbessern. Dies zeigt sich beispielsweise in der Stabilität der physischen wie auch psychischen Gesundheit von Eltern und Geschwistern und hilft somit auch langfristig Kosten zu sparen. Palliativ- und Hospizversorgung von Kindern und Jugendlichen könne und dürfe nicht länger Privatsache sein, so Kronberger-Vollnhofer. (red, derStandard.at, 17.12.2014)