Moskau - Nach Differenzen mit den USA über den Weiterbetrieb der Internationalen Raumstation ISS erwägt Russland angeblich den Bau eines eigenen Außenpostens im All. Der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Oleg Ostapenko, sagte am Montag der Nachrichtenagentur Ria, eine derartige Station könnte auch von zentraler Bedeutung für andere russische Weltraum-Missionen sein.

Russland hatte zuletzt erklärt, sich nicht länger als bis 2020 am Betrieb der ISS beteiligen zu wollen. Die US-Regierung hatte hingegen angeregt, die Raumstation, an der sich insgesamt 15 Länder beteiligen, bis mindestens 2024 zu betreiben. Nach ursprünglicher Planung sollte 2020 Schluss sein. Die Differenzen zeigen, wie sich der infolge der Ukraine-Krise schwelende Konflikt zwischen dem Westen und Russland auch auf die Raumfahrt-Kooperation auswirkt.

Ostapenko machte keine Angaben dazu, wie eine neue Raumstation finanziert werden könnte. Russland befindet sich unter anderem wegen Sanktionen des Westens am Rande einer Rezession. (APA/red, derStandard.at, 15.12.2014)