Jessica Schwarz und Eduard Habsburg machten es sich im Schloss Mühlbach gemütlich.

Foto: Screenshot Servus TV

Dass Besitz und soziale Herkunft den Menschen in Mark und Bein übergehen, fasste der berühmte Soziologe Pierre Bourdieu schön mit dem Satz "Das Erbe erbt den Erben" zusammen. In der Sendung "Wo Grafen schlafen" auf Servus TV kann man sich von dessen Wahrheitsgehalt wöchentlich überzeugen. Die Erben von Adelstiteln, Schlössern und Ländereien offenbaren dort ihren standesgemäßen Geschmack, ihr Familienleben, ihre moralischen Werte.

In all das darf selbstredend nicht jeder seine Nase stecken: Einem Habsburger und einer besonders begeisterungsfähigen Schauspielerin gewährt man in die Schlösser Einlass. Eduard Habsburg bringt den entsprechenden Habitus mit, so redet es sich mit den Gastgebern gleich leichter. Und Co-Moderatorin Jessica Schwarz gibt den Monarchiefan: Macht große Augen vor großen Schlössern, großen Kinderscharen und noch größerem Familienglück.

Doch noch ein paar Sorgenfalten

Selten, aber doch bildet sich eine Sorgenfalte auf ihrem Gesicht. Etwa, wenn die Herrin von Schloss Mühlbach in Niederösterreich, wo Schwarz und Habsburg diesen Donnerstag zu Besuch waren, ihr im Keller das Heizen erklärt.

Jede Stunde muss Holz nachgelegt werden, will man es in dem 300 Menschen fassenden Saal warm haben. Früher, ja früher, hätte sich das Schlosspersonal wohl im Traum nicht vorstellen können, dass sich die Herrschaft selbst stündlich einen Stock tiefer bemüht, ist Schwarz überzeugt und belässt es nobel dabei.

Denn: Ob das nun Fortschritt oder Rückschritt ist? Mit solchen unpassenden Fragen will man sich die Kombination aus Schöner Wohnen und Prinzen- und Gräfinnen-TV freilich nicht vergällen. (Beate Hausbichler, DER STANDARD, 13./14.12.2014)