Ab 1858 wurden die obsolet gewordenen Stadtmauern um das Zentrum Wiens abgerissen und die freigewordene Fläche gemeinsam mit dem vorgelagerten Glacis offen für neue Möglichkeiten. Ein Prachtboulevard sollte es werden, gesäumt von stolzen Bäumen und Monumentalbauten.

Parlament und Rathaus, Burgtheater und Staatsoper, Börse und Kursalon, Universität und Neue Burg, Kunst- und Naturhistorisches Museum – sie alle entstanden in den 1860er-, teils noch in den 1870er-Jahren. Die offizielle Eröffnung der Ringstraße ließ sich Kaiser Franz Joseph nicht nehmen; am 1. Mai 1865 schnitt er das Band im Rahmen eines imposanten Spektakels durch.

Anlässlich des 150. Jubiläums der Ringstraße im bevorstehenden Jahr haben die Stadttouristiker und die Historiker des Österreichischen Filmmuseums in den Archiven gewühlt und Aufnahmen aus den 1920er-Jahren aus derselben Perspektive nachgedreht. Freilich sind die Pferde vor den Straßenbahnen elektrischen Triebwagen gewichen, der Autoverkehr hat sich vervielfacht, und die Kleidung der Passanten hat einige Modeerscheinungen durchgemacht. Und doch wird recht schnell ersichtlich, dass sich der Ring als solcher in seiner zeitlosen Faszination kaum verändert hat. Eine Zeitreise von fast hundert Jahren in bewegten Bildern:

Youtube/vienna.info

Neben dem kürzlich auch in der New Yorker Grand Station aufgeführten Filmprojekt hat die Stadt eine Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen zum Jubiläumsjahr geplant. Alle Details finden Sie auf der Website ringstrasse2015.info. (mcmt, derStandard.at, 12.12.2014)