Rolf Holub nahm in der "ZiB 2" zum HCB-Skandal in Kärnten Stellung.

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"Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst", ließ Billy Wilder einst einen von Horst Buchholz gespielten Mann sagen, der im Film "1, 2, 3" mit der Floskel mangelnde Sachkenntnis verschleiern sollte. Hauptsache, reden!

"Es sind erhöhte Werte, aber es besteht keine akute Gesundheitsgefährdung." Der Satz beruhigte am Dienstag in der "ZiB 2" auch wenig. Gesprochen wurde er vom aus Klagenfurt zugeschalteten Rolf Holub. Der hatte in seinem Leben bestimmt schon lustigere Auftritte. Aktuell hat er einen der unbeliebtesten Jobs Österreichs: Umweltlandesrat im vom HCB-Skandal geschüttelten Kärnten.

Auch er dachte sich wohl: Hauptsache, reden! "Sie müssen mich schon auch zu Wort kommen lassen", warf Armin Wolf ein. Er musste mehrmals unterbrechen, weil sich Holub in technischen, juristischen und bürokratischen Details verlor – und alles nur noch schlimmer machte.

Es sei zwar alles halb so wild, meinte er, während ihm der Lindwurm aus einem düsteren Himmel über die Schulter blickte, sprach dann aber von "Umweltverbrechern". Er bestand darauf, dass keine Gefahr bestehe, gab aber zu: "Wir wissen es nicht, wir messen noch." Holub vermittelte denselben Eindruck wie zurzeit die ganze Landesregierung: mehr Krise als Management. Wolf erwähnte eine Nachricht, die Holub am 6. November an Landeshauptmann Peter Kaiser geschickt habe: "Da ist etwas im Zementwerk. Alles im Griff."

"Alles im Griff" habe er sicher nicht gesagt, meinte Holub und beschrieb dann Kommunikationsprobleme mit Verwaltungsabteilungen. Immerhin entschuldigte sich der Landesrat "ganz, ganz stark bei den Menschen". Das wirkte ernst – und ziemlich hoffnungslos. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 11.12.2014)