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Seit drei Monaten ist der Videostreaming-Service "Netflix" auch in Österreich verfügbar. Der US-Konzern zeigt sich mit der Anzahl der Neukunden "zufrieden", ob die Nutzer umgekehrt dem monatlich kündbaren Dienst treu bleiben, wird sich zeigen. Allerdings sind im Netz eine Menge Tricks, Tipps und Anwendungen verfügbar, wie man die eigene Netflix-Nutzung komfortabler machen kann – ohne dafür auch nur einen Cent auszugeben.

1. Länderbeschränkung aufheben

Das Netflix-Angebot ist in jedem Land, in dem der Videostreamer auftritt, unterschiedlich. Dafür verantwortlich sind Lizenzverfahren: Die Rechte für einzelne Serien und Filme werden meistens nicht global, sondern für einzelne Länder vergeben. Netflix-Konten sind allerdings global gültig – wer also verreist, kann Netflix auch im Urlaubsland nutzen (wenn der Videostreamer dort tätig ist). Allerdings kann der Umzug in ein fremdes Land auch mittels VPN simuliert werden: Wer sich mit einem US-amerikanischen VPN verbindet, hat Zugriff auf das US-Angebot von Netflix. Das ist in einigen Punkten viel reichhaltiger als das hiesige. Auch ein Blick auf Netflix Kanada lohnt sich. Wer aber in HD streamen will, sollte langfristig zu einem kostenpflichtigen VPN-Service greifen (der auch andere Vorteile, etwa im Bereich Datenschutz bietet).

2. Mehr Infos durch Browser-Addons

Netflix zeigt im eigenen Layout, wie andere Nutzer Filme und Serien bewerten. Wer der Masse anderer Konsumenten nicht vertraut – und beispielsweise lieber auf Kritiker hören würde – der kann mit dem "Netflix Enhancer" Zusatzinfos einblenden. Das Addon ist für Chrome erhältlich und zeigt, wie viele Prozent der Inhalt auf der Bewertungsseite RottenTomates und in der International Movie Database erhalten hat.

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3. Selbst so viel wie möglich bewerten

Das "Herz" von Netflix ist dessen hauseigener Algorithmus, der den Geschmack einzelner Nutzer analysiert und anschließend Inhalte vorschlägt, die dem jeweiligen Konsumenten wahrscheinlich gefallen. Je mehr Infos der Videostreamer erhält, desto akkurater wird er. Deshalb lohnt es sich, ein bisschen Zeit mit dem Bewerten angesehener Filme zu verbringen – also auch solchen Inhalten Sterne zu geben, die man bereits vor langer Zeit gesehen hat.

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Zusätzlich kann man in einzelnen Netflix-Unterseiten die individuellen Präferenzen einstellen. Wer seine Privatsphäre vor Netflix schützen will, sollte darauf logischerweise verzichten.

4. Ein Profil für "Guilty Pleasures"

Stichwort Algorithmus: Wer gerne ab und zu ohne schlechtes Gewissen trashige Filme oder schnulzige Serien schaut, könnte sich das Anlegen eines Extraprofils überlegen. Denn jedes Netflix-Konto kann von bis zu fünf einzelnen "Personen" genutzt werden. Die US-Website Slate empfiehlt, für sogenannte "Guilty Pleasures" einen eigenen Account anzulegen: Denn dann werden die Netflix-Vorschläge durch die "Ausrutscher" nicht verwässert, außerdem kann dieser Nutzer ständig gelöscht werden, um den Verlauf vor fremden Blicken zu schützen.

5.Einstellungen auf HD setzen

Wer Netflix hochauflösend sehen will, zahlt etwas mehr als der gewöhnliche Nutzer. Nicht nur deshalb sollten Kunden mit dieser Abo-Variante dann auch wirklich kontrollieren, ob sie tatsächlich HD streamen. Möglich wird dies, indem in den Kontoeinstellungen die "Wiedergabe"-Optionen auf "Hoch" gesetzt werden.

6. Zwischenspeichern abdrehen

Kaum ein Wort ist im Streaming-Geschäft so verhasst wie das "Buffering". Wer über kein allzu gutes Netz verfügt, sollte also Tipp 5 missachten und die Einstellungen auf "Automatisch" belassen. Denn eigentlich wird die Qualität eines Videos von Netflix automatisch adjustiert, um Pausen zu vermeiden. Das kann allerdings auch manuell eingestellt werden: Wer auf einem Windows-PC Shift, Alt und linke Maustaste klickt (Apple: Shift – Option – Klick), ruft so den "Stream Manager" auf, wo die Zwischenspeicher-Rate eingestellt werden kann (das funktioniert allerdings nicht bei allen Geräten). Auch für Smart-TVs oder Spielekonsolen gibt es ein solches Fenster, dies kann meistens mit folgender Pfeiltasten-Abfolge aufgerufen werden: Rauf, Rauf, Runter, Runter, Links, Rechts, Links, Rechts, Rauf, Rauf, Rauf, Rauf.

7. Sich über neue Inhalte informieren

Netflix erweitert sein Angebot ständig (alte Titel fliegen auch konstant aus dem Programm). Große Blockbuster bewirbt der Videostreamer natürlich aktiv auf Facebook oder Twitter, unbekanntere Perlen können da allerdings schon einmal untergehen. Deswegen bietet viele Seiten eine komplette Übersicht an: Etwa Instantwatcher (dort "Germany" auswählen, da sich die Lizenzen fast komplett decken) oder den "Complete List"-Blog.

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8. Untertitel deutlicher und schöner machen

Gelbe Untertitel in San-Serif: Beim Layout seiner Untertitel sorgt Netflix nicht gerade für Innovationen. Was die wenigsten wissen: Jeder Nutzer kann Schrifttyp und –farbe individuell verändern. Das ist in den "Untertiteleinstellungen" im Kontobereich veränderbar.

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9. Spoiler mit "Flix Plus" abdrehen

Wer mit einer für ihn neuen Serie beginnt, könnte im Netflix-Layout oftmals schon entscheidende Storywendungen durch Bilder oder Episodennamen verraten bekommen. Das möchte das "Flix Plus"-Chrome Addon verhindern. Es blendet alle relevanten Informationen aus, zusätzlich werden Duplikate entfernt und Zusatzinfos zu den Inhalten eingeblendet.

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10.Tastatur-Shortcuts

Kein sensationeller Tipp, aber für viele dennoch hilfreich: Einige Tastenkombinationen erleichtern die Steuerung von Netflix massiv. Wer es noch nicht weiß:

  • Leerzeichen und Enter dienen als Pause/Play-Button.
  • Die Taste "F" sorgt für Vollbild, das durch "Esc" wieder verlassen werden kann.
  • Shift und Pfeiltaste links spulen zurück, Shift und Speiltaste rechts vor
  • Mit den "Rauf" und "Runter"-Pfeiltasten kann die Lautstärke angepasst werden
  • Durch einen Klick auf "M" kann der Ton deaktiviert werden (Mute)

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Welche Tipps halten Sie für nützlich? Haben Sie eigene Tricks? Bitte posten! (fsc, derStandard.at, 03.01.2015)