Den USA könnte in diesem Winter eine besonders heftige Grippewelle drohen. Es gebe mehr Fälle als sonst, in denen Menschen trotz Schutzimpfung erkranken, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Erste Daten sprechen demnach für eine besonders schwere Grippewelle.
USA: "Sollten vorbereitet sein"
Am häufigsten trete derzeit der Erreger H3N2 auf, hieß es weiter. Er dominierte bereits 2012/2013, 2007/2008 sowie 2003/2004 - den drei Grippewellen mit den höchsten Todeszahlen der vergangenen zehn Jahre. Die drei Winter seien aber dennoch als "moderate" Grippewellen eingestuft worden, während die jetzige eine "schwere" werden könnte.
"Noch ist es zu früh, von einem schweren Grippewinter zu sprechen, aber die Amerikaner sollten vorbereitet sein", sagte CDC-Direktor Tom Frieden. Wer noch keine Grippeimpfung habe, solle das sofort nachholen. Menschen mit ersten Symptomen könne mit antiviralen Präparaten geholfen werden. "Wir können Leben retten mit einer dreistufigen Therapie: Impfen, sofortige Behandlung von besonders Gefährdeten und Vorsorge. Dazu zählt, bei Krankheit einfach zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung der Grippe zu erschweren."
Österreich: Grippewelle zu Weihnachten
In Österreich ist die Grippe heuer noch kein Thema - bis dato gebe es erst einen einzigen nachgewiesenen Krankheitsfall in Tirol. Die Grippewelle werde uns aber wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit erreichen, sagt Sozialmediziner Michael Kunze. Ob jedoch das zum Teil mutierte Virus H3N2 auch hierzulande auftreten wird, sei derzeit nicht abzuschätzen, so der Fachmann.
Kunze empfiehlt eine Grippeimpfung. Der Schutz ist zwar kein 100-prozentiger, doch man sei gegen die meisten Stämme sicher. Selbst falls man an der neuen Mutation erkrankt, wäre der Verlauf weniger schwer und gefährlich. Jedes Jahr sterben laut dem Mediziner in Österreich rund 1.000 Menschen an der Grippe, das sind mehr als doppelt so viele Todesopfer wie im Straßenverkehr zu beklagen sind. (APA, derStandard.at, 10.12.2014)