Österreichs Personalverantwortliche geben sich für das erste Quartal 2015 wenig überraschend nach den konjunkturellen Vorschauen sehr verhalten. Lag der Netto-Beschäftigungsausblick für das vierte Quartal 2014 noch bei plus fünf Prozent, so ist er auf plus ein Prozent zurückgefallen. Von den 750 durch den Personaldienstleister Manpower telefonisch befragten Personalisten planen sechs Prozent, ihren Personalstand im ersten Quartal 2015 aufzustocken. Fünf Prozent wollen ihn reduzieren. 88 Prozent der Befragten geben an, den Mitarbeiterstand auf aktuellem Niveau halten zu wollen. Der Vergleich nach Unternehmensgrößen, Bundesländern und Wirtschaftssektoren zeigt wie auch im letzten Quartal ein gemischtes Bild.
"Das prognostizierte BIP-Wirtschaftswachstum von +1,2Prozent für 2015 spiegelt sich im Manpower Beschäftigungsausblick auf das erste Quartal 2015 wider. Österreichs Personalverantwortliche geben sich sehr verhalten in ihrer Mitarbeiterplanung", so Erich Pichorner, Managing Director der ManpowerGroup Österreich.
Großkonzerne heuern eher
Seit dem zweiten Quartal 2014 werden die Ergebnisse des Manpower Beschäftigungsausblickes auch nach Firmengrößen ausgewiesen. Seither zeigt sich im Unternehmensvergleich ein anhaltender Trend: Große Unternehmen bieten die besten Jobaussichten mit plus 19 Prozent. Im Vergleich zum aktuellen Quartal Q4/2014 bedeutet dies einen Anstieg um vier Prozent, im Jahresvergleich Q1/2014 zu Q1/2015 um neun Prozent. Auf Platz 2 liegen Kleinstunternehmen (bis zehn Mitarbeiter) mit plus sechs Prozent - Tendenz leicht steigend im Vergleich zu den letzten Quartalen. Weniger erfreulich ist der Ausblick für kleine Unternehmen (zehn bis 49 Mitarbeiter) und mittlere Unternehmen (50-249 Mitarbeiter) mit +/-0% bzw. plus zwei Prozent.
Tirol führt
Lag im 4. Quartal 2014 noch Wien mit plus 13 Prozent an der Spitze im Bundesländervergleich, konnte Tirol nun respektabel mit einem Anstieg um plus 14 Prozent auf aktuell plus 16 Prozent im Quartalsvergleich aufholen. Dahinter folgen Salzburg, Steiermark und Wien gleichauf mit einem Ausblick von plus sechs Prozent für das 1. Quartal 2015.
Die Steiermark konnte sich im Vergleich zum derzeit laufenden Quartal um plus sieben Prozent steigern. Wien verlor im gleichen Zeitraum um sieben Prozent. Im Jahresvergleich zu Q1/2014 bleibt der Ausblick in der Bundeshauptstadt jedoch relativ stabil mit einem leichten Minus von einem Prozent. Am schlechtesten stehen die Jobchancen in Kärnten.
Vergleich nach Wirtschaftssektoren
Im Vergleich nach Wirtschaftssektoren kam es wie im Bundesländervergleich zu einigen Verschiebungen. Lag der Sektor Finanz- und Dienstleistungen im 4. Quartal noch mit plus 14 Prozent an der Spitze, so verlor er innerhalb der letzten drei Monate umacht Prozent. Im Jahresvergleich Q1/2014 zu Q1/2015 bedeutet dies ein Minus von sechs Prozent. Die aussichtsreichsten Prognosen liegen für Land- und Forstwirtschaft mit plus neun sowie für Handel mit plus acht Prozent vor. Stabil bleibt der Sektor Verkehr & Telekommunikation im Quartalsvergleich mit einem Ausblick von plus sieben Prozent. Am schwächsten schneidet die Energieversorgung mit minus sieben Prozent ab. Auch der Sektor Gastronomie & Hotellerie schwächelt weiterhin mit einem Ausblick von minus fünf Prozent auf die Monate Jänner bis März 2015. (derStandard.at, 09.12.2014)