Istanbul - Trotz Drohungen von Rechtsnationalisten läuft in der Türkei der neue Film des deutsch-türkischen Regisseurs Fatih Akin "The Cut" an, der den Völkermord an den Armeniern behandelt. Wie der türkische Online-Kinodienst sinemalar.com am Freitag mitteilte, wird der Film ab dem Wochenende in einem Dutzend Kinos der Metropole Istanbul gezeigt.

Auch Kinos in Ankara, dem westtürkischen Eskisehir, dem südwesttürkischen Mugla sowie in Hatay im Süden des Landes nahmen den Film in ihr Programm auf.

"The Cut" erzählt die Geschichte von Opfern des Völkermordes an den Armeniern im Ersten Weltkrieg, der sich im kommenden April zum hundertsten Mal jährt. Die Türkei weist den Vorwurf des Genozids zurück.

Im Sommer hatten Rechtsnationalisten den Mitarbeitern der armenischen Wochenzeitung "Agos" Gewalt angedroht, weil die Zeitung bei der Vorbereitung der Verbreitung des Films in der Türkei helfe. 2007 war der damalige Herausgeber von "Agos", Hrant Dink, in Istanbul ermordet worden. (APA, 5.12.2014)