Frankfurt - Im ersten deutschen Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist der Angeklagte vom Oberlandesgericht Frankfurt zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der Staatsschutzsenat sah es als erwiesen an, dass der heute 20-Jährige im Juli 2013 nach Syrien gereist war, um mit der IS gegen das Assad-Regime zu kämpfen.
Staatsschutzsenat, Bundesanwaltschaft und Verteidigung hatten sich auf ein Strafmaß von dreieinviertel bis viereinviertel Jahren geeinigt, sollte der Angeklagte aussagen. Der ursprüngliche Anklagepunkt, eine schwere staatsgefährdende Straftat im Ausland vorbereitet zu haben, wurde fallengelassen.
Der Mann wurde als Sohn kosovarischer Eltern in Deutschland geboren. Er hatte im Prozess gestanden, in Syrien auch an Kampfeinsätzen teilgenommen zu haben. Er habe dabei aber nicht auf Menschen geschossen, sagte er aus. Er war bei seiner Rückkehr im Dezember 2013 auf dem Frankfurter Flughafen gefasst worden und saß seither in Untersuchungshaft. (APA, 5.12.2014)