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So mancher Neujahrsvorsatz geht schon in der ersten Jännerwoche in Rauch auf.

Foto: APA/EPA/STR

Philadelphia - Bei den Neujahrsvorsätzen nimmt "Mit dem Rauchen aufhören" traditionell einen der vorderen Plätze ein. Dass viele Enthaltungswillige schon nach wenigen Tagen scheitern, ist allerdings ebenfalls ein Faktum. Nur etwa ein Drittel schafft es langfristig - und auch das nur, wenn zu begleitenden Mitteln - etwa Nikotinersatz oder Medikamenten - gegriffen wird. Ohne solche Hilfen liegt die Erfolgsquote Schätzungen zufolge zwischen mageren drei und sechs Prozent.

Der Versuch

US-Forscher berichten im Fachjournal "Neuropsychopharmacology" von einer neuen Methode, Rückfälligkeit früh zu erkennen - was ermöglichen würde, rechtzeitig zu solchen Hilfsmitteln zu greifen, um den Vorsatz doch noch zu verwirklichen. Dafür wird allerdings ein Magnetresonanztomograph gebraucht.

Die beiden Psychiater James Loughead und Caryn Lerman führten einen Versuch mit 80 Rauchern im Alter von 18 bis 65 Jahren durch, die sich zum Nichtrauchen entschlossen hatten. Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) wurden die Gehirnfunktionen dieser Probanden gemessen: Unmittelbar nach dem Konsum einer Zigarette und 24 Stunden nach dem Stichtag, zu dem sie mit dem Rauchen aufgehört hatten. Dazu kam eine Kontrolluntersuchung sieben Tage nach dem Stichtag mit dem klassischen Instrumentarium, etwa Befragung und Urintest.

Die Ergebnisse

Nur 19 der 80 Probanden hatten ihren Vorsatz wenigstens über diese Sieben-Tage-Periode hinweg durchgezogen, die übrigen 61 waren rückfällig geworden. Beim Vergleich der fMRT-Analysen zeigten sich Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen.

Die rückfällig Gewordenen hatten eine geringere Aktivität im linken dorso-lateralen präfrontalen Cortex, der eine wichtige Rolle für das sogenannte Arbeitsgedächtnis spielt. Dieses hilft uns dabei, uns auf eine Aufgabe zu konzentrieren und Ablenkungen auszublenden. Zugleich hatten sie im Vergleich zu den nicht rückfällig Gewordenen eine höhere Aktivität im Brodmann-Areal 23 des Gyrus cinguli, was mit verstärkter Introspektion in Zusammenhang gebracht wird.

Diese Unterschiede geben den Forschern zufolge schon früh Hinweis darauf, wer zu Rückfälligkeit neigt: Laut ihrer Studie ermöglicht diese Methode eine Prognosegenauigkeit von 81 Prozent. Der Aufwand der Methode freilich ist so hoch, dass eine routinemäßige Anwendung vorerst nicht in Sicht ist. (red, derStandard.at, 31. 12. 2014)