Tokio - Die Leitbörsen in Fernost sind am Dienstag deutlich in den roten Bereich abgerutscht. Der Nikkei-225 Index in Tokio fiel um 122,26 Zähler oder 0,68 Prozent auf 17.813,38 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 561,84 Zähler (minus 2,34 Prozent) auf 23.485,83 Einheiten zu. Der Shanghai Composite verzeichnete einen Verlust von 163,99 Punkten oder 5,43 Prozent auf 2.856,27 Punkte ab.

Der FTSE Straits Times Index in Singapur schloss bei 3.319,84 Zählern mit einem Plus von 22,00 Punkten oder 0,67 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney verlor 90,6 Zähler oder 1,69 Prozent auf 5.258,30 Einheiten.

Ausschlaggebend für den Sog ins Minus dürfte der Absturz des Shanghai Composite sein. Dieser stützte zum Handelsende um 5,43 Prozent ab - der stärkste Einbruch seit August 2009. Im frühen Handel hatte der Index dagegen noch mehr als 2 Prozent im Plus gestanden.

Händler führten den Absturz auf die neuen Vorgaben der Regierung bei der Hinterlegung von Wertpapieren für Refinanzierungsgeschäfte der chinesischen Banken sowie Gewinnmitnahmen zurück. Trotz des Einbruchs in den letzten Handelsminuten am Dienstag legte der CSI im bisherigen Jahresverlauf immer noch rund 33 Prozent zu. Bis zum Einbruch war der Index zwölf Tage in Folge ununterbrochen gestiegen - die längste Gewinnserie überhaupt.

Weiters hängt angesichts der schwachen Weltkonjunktur Chinas Führung die Latte für das Wachstum voraussichtlich tiefer. Demnach wird das staatliche Planziel für den Anstieg der Wirtschaftsleistung 2015 wohl auf 7 Prozent festgelegt. Zudem werden die asiatischen Märkte durch den sinkenden Ölpreis belastet und den darausfolgenden Wechselkurseffekten.

In Australien hat die Finanzaufsicht "Australian Prudential Regulation Authority" (APRA) Banken dazu aufgefordert Hauskredite für Investoren auf zehn Prozent pro Jahr zu limitieren. Die APRA sorgt sich laut Medienberichten aufgrund von spekulativen Immobilienkäufen um die Stabilität des Häusermarktes.

Unter den Einzelwerten werden Japans Exporteure vom starken Yen belastet. Die Sony-Titel fielen vier Prozent, nachdem Hacker forderten eine Filmaufführung über Nord Korea und Kim Jong-Un zu stoppen.

Die Aktien aus der Energiebranche wurden von dem anhaltenden Tief des Ölpreises geschwächt. Japan Drilling musste mit minus 5,2 Prozent seinen stärksten Verlust seit sieben Monaten verzeichnen.

Die Titel von Honda gaben 0,36 Prozent nach. Der japanische Autobauer Honda will seinen Rückruf wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata global ausweiten. Wie viele Autos in welchen Ländern untersucht werden, prüfe man derzeit, sagte ein Sprecher von Honda in Tokio am Dienstag auf Anfrage. Japanische Medien meldeten, dass bis zu 13 Millionen Wagen betroffen sein könnten.

In China haben die Titel von der Bank of China 3,94 Prozent verloren. In Australien verloren die Titel von Oil Search und von Horn Oil jeweils 7,13 Prozent. (APA, 9.12.2014)