Bukarest - Zehn Jahre ist es her, dass die OMV nach Rumänien expandierte, um die an Mitarbeitern damals fast achtmal und an produziertem Öl und Gas etwa doppelt so große Petrom zu kaufen. Es war die größte Auslandsinvestition eines österreichischen Unternehmens. Und sie war notwendig. Das sagt zumindest OMV-Chef Gerhard Roiss, der damals Stellvertreter seines Vorgängers Wolfgang Ruttenstorfer war. "Ohne Petrom sehe ich die OMV in großen Schwierigkeiten. Uns hat damals die Größe gefehlt", sagte Roiss am Dienstag.

Bereits damals gab es in Moskau Überlegungen, mit einer eigenen Pipeline (South Stream) einem anderen Projekt den Garaus zu machen, bei dem just die OMV die Federführung hatte: Nabucco. Diese nach einer Verdi-Oper benannte Pipeline hätte dereinst Gas aus der kaspischen Region über die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis zum Knoten Baumgarten bei Wien bringen sollen. Praktischerweise hätte man dann auch später gefundenes eigenes Gas aus der Schwarzmeerregion einspeisen und bis vor die Tore Wiens bringen können, um Teilmengen davon anschließend nach Deutschland und Frankreich weiterzuverkaufen. Daraus wurde bekanntlich nichts.

Petrom fördert in Rumänien derzeit rund fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr, das Konkurrenzunternehmen Promgas ebenfalls so viel, ein bis zwei Milliarden Kubikmeter werden aus Russland zugekauft. Wegen der wirtschaftlichen Situation und effizienzsteigernder Maßnahmen, die in den letzten Jahren in Rumänien gesetzt worden sind, ist der Gasverbrauch im Land rückläufig. Rückläufig ist aber auch die Gasproduktion.

Milliardeninvestitionen waren notwendig, um die Gasförderung zu stabilisieren, die OMV spricht von insgesamt sieben Milliarden Euro, die man seit 2005 im Land investiert habe. Nach einem erfolgreichen Turnaround gehört Petrom zu den Perlen der OMV, die gut die Hälfte des operativen Gewinns der OMV beisteuert. (stro, DER STANDARD, 3.12.2014)