Es müssen nicht immer Biedermeierfigürchen oder das geblümelte Teeservice der Oma sein, das beim Kaffeekränzchen auf den Tisch kommt. Dass es in Sachen Porzellan ganz anders geht, zeigt die Ausstellung "Stoffwechsel, Wien.Manufaktur.Porzellan" im Porzellanmuseum im Schloss Augarten.
25 Studierende aus fünf Studienrichtungen der Wiener Universität für angewandte Kunst kamen der Einladung nach, Porzellan zum Thema Wien zu bemalen bzw. in Form zu bringen. Unterstützt wurde die Scherbensause vom Museum für angewandte Kunst und - zum Thema passend - von Wien Tourismus.
Stoffwechsel
Passend ist neben dem Ort der Ausstellung auch der Begriff "Stoffwechsel" im Titel der Schau, denn die gezeigten Prototypen veranschaulichen, was in dem Stoff Porzellan, dem oft zu Unrecht ein verstaubtes Image nachhängt, alles drinsteckt.
Hanna Burkart aus der Industrial-Design-Klasse zum Beispiel schuf eine Vase in Form eines Flakturms, sozusagen ein dekoratives Mahnmal, ein Symbol für Zerstörung, das durch einen Strauß Blumen "befriedet" wird.
Verspielter gibt's Alina Özyurt aus der Grafikklasse. Sie kreierte unter dem Titel "Liebe machen schwarzweiss" zwei Pandabären aus Porzellan, die sich mit dem Akt des Beischlafens die Zeit vertreiben. Der Wien-Bezug ist klar, schließlich ist jede Panda-Niederkunft im Schönbrunner Zoo ein Ereignis, das in Sachen Sensationswert seinesgleichen sucht. (Michael Hausenblas, Rondo, DER STANDARD, 5.12.2014)