Akitivsten von Sea shepherd lieferten am 1. Dezember den Beweis, dass auch ein zweiter Albino-Delfin in Japan gefangen wurde.

Foto: Sea Shepherd

Tokio - Erst vergangene Woche war die Aufgregung groß, als bekannt wurde, dass japanische Fischer einen sehr seltenen Albino-Rundkopfdelfin gejagt und gefangen hatten. Aktivisten der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd dokumentierten zu Wochenbeginn, dass auch ein zweites Exemplar in der berüchtigten Taijibucht eingefangen wurde.

Wie auch das erste Tier, das von Sea Shepherd zum Kampagnenzweck "Shiro" getauft wurde, soll am vergangenen Freitag "Yuki" mitsamt seiner Familie, bestehend aus insgesamt fünf Tieren, in die Enge getrieben worden sein. Das Albino-Junge wurde eingefangen, die anderen Tiere laut Beobachtern geschlachtet.

Bereits drei weiße Tiere im Taiji Whale Museum

Mitarbeiter des Taiji Whale Museum sollen Yuki bereits abgeholt haben. Mit Shiro und einem anderen Delfin, der fälschlicherweise für einen Albino gehalten wurde, aber keiner ist - er hat dunkle Augen und hat einfach hellere Haut als üblich - besitzt das Delfinarium nun drei weiße Delfine. Geschätzter Marktwert: 1,5 Millionen US-Dollar.

Sea Shepherd Mitarbeiterin Melissa Sehgal sagt, es sei bereits die 16. Schule Rundkopfdelfine (auch als Risso-Delfine bekannt), die in dieser Jagdsaison in Taiji getötet wurde. In Europa steht die Art unter Schutz; auch die Einfuhr und Haltung sind nach dem Gesetz verboten.

Manche Arten in Taiji verschwunden

Offizielle Schätzungen über den Bestand gibt es nicht, Japan darf pro Saison 261 Tiere gefangen nehmen oder töten - laut Sea Shepherd sind offiziell schon mindestens 175 Tiere in diesem Jahr geschlachtet worden. Sehgal betont, dass die Fänge in diesem Jahr ungewöhnlich sein. "Zum einen freut es uns, dass anscheinend andere bedrohte Arten nicht dabei sind. Es kann aber auch bedeuten, dass etwa Grindwale oder der Schlankdelfin in dieser Bucht bereits ausgestorben sind." (Julia Herrnböck, derStandard.at, 2.12.2014)