Die Kivas sollen menschliche Arbeiter unterstützen...

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... die fühlen sich selbst wie Roboter und beklagen inhumane Arbeitsbedingungen

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Onlineversandhändler Amazon will dem dank Weihnachten erwarteten Ansturm an Warenbestellungen mit einer Armee an kleinen Robotern begegnen. Die orangefarbigen "Kivas" wurden bereits in der vergangenen Weihnachtszeit getestet, heuer soll das rund 15.000 Stück starke System erstmals komplett im Einsatz sein.

Regale verschieben

Die Kivas sollen dabei den menschlichen "Pickern", die Waren für Bestellungen einsammeln und zur Verpackung weitergeben, assistieren. Die "Picker" müssen künftig nicht mehr kreuz und quer durch die gigantischen Lagerhäuser laufen, um Objekte zu holen, vielmehr wird ein "Kiva" das Regal mit beispielsweise dem georderten Buch direkt zum Picker bringen. Der hat dann einige Sekunden Zeit, um das Buch aus dem Regal zu fischen. Der "Kiva" orientiert sich dabei an Bar-Codes, die auf den Boden der Hallen geklebt sind.

KivaDirector

Mehr Platz, weniger Zeit

Dadurch entsteht ein System, in dem Objekte ständig in Bewegung sind. Das spart Platz – Amazon hofft laut USA Today, die doppelte Menge an Produkten in einem typischen Warenhaus unterbringen zu können. Auch die Produktivität seiner Arbeiter sollen durch die Roboterunterstützung gesteigert werden. Das Time Magazine hat in einem Video die Amazon-Roboter bei der Arbeit beobachten können.

Kein Menschenersatz

Amazon stand in den vergangenen Monaten mehrfach wegen inhumaner Arbeitsbedingungen in der Kritik. Eine ehemalige Mitarbeiterin schrieb in einem Essay, ihr gehe es als Obdachlose besser als im Amazon-Lagerhaus. Für seine Roboter-Armee hat der Versandhändler einst tief in die Tasche gegriffen und 775 Millionen investiert. Das System wird in zehn US-Lagerhäusern zum Einsatz kommen. Laut Amazon ginge es nicht darum, menschliche Arbeit zu ersetzen – diese soll vielmehr "verbessert" werden. (fsc, derStandard.at, 2.12.2014)