Nach einer Mitteilung des Simon Wiesenthal Center in Los Angeles ist der 1912 in Österreich geborene Alois Brunner, einer der ärgsten Täter des Holocaust, schon 2009 oder 2010 in Damaskus verstorben - hochbetagt, beschützt vom Regime des syrischen Diktators Assad senior. Arabische Nationalisten sahen (und sehen teilweise noch) in den Nazis ihr großes Vorbild.

Zu Brunner gibt es eine österreichische Fußnote. Dass die österreichische Justiz bis 2007 gebraucht hat, um eine Ergreifungsprämie auf ihn auszusetzen, ist eine Sache. Eine andere ist, dass Brunner anscheinend in Kontakt mit einem Heilkräuterverein im nördlichen Waldviertel stand. Jedenfalls erreichte ihn in Damaskus von dessen Absendeadresse ein Brief, den er auch öffnete und daraufhin ziemlich schwere Verletzungen erlitt. Es wird allgemein angenommen, dass der israelische Geheimdienst Mossad der Absender der Briefbombe war.

Der Heilkräuterverein war eine Gründung des verstorbenen "Kräuterpfarrers Weidinger", der sehr lange eine beliebte Kolumne in der Krone hatte (jetzt ordiniert dort ein anderer Kräuterpfarrer).

Der originale Kräuterpfarrer meldete in seiner Krone-Kolumne zwischen Tausendgüldenkraut und Meisterwurz mindestens einmal Zweifel an Hitlers Schuld am Zweiten Weltkrieg an, eine klassische Altnazi-Argumentation. Stand Weidinger mit Brunner in Verbindung und nutzte das der Mossad aus? (Hans Rauscher, DER STANDARD, 2.12.2014)