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Chinesische Aktivisten fordern eine breitere Verfügbarkeit für antiretrovirale Therapien.

Foto: APA/EPA/ROLEX DELA PENA

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China anlässlich des Welt-Aids-Tags zum Handeln gegen das HI-Virus aufgerufen. China müsse "noch weit mehr tun", um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern und die Versorgung der Infizierten zu verbessern, schrieb der WHO-Landesvertreter Bernhard Schwartländer in einem Beitrag für die staatliche Zeitung "China Daily".

Stigmatisierung beenden

Die Regierung hatte am Sonntag erklärt, dass sich seit der Entdeckung von HIV im Jahr 1985 bis Oktober 2014 497.000 Menschen mit dem Virus infiziert hätten. "Wohl am wichtigsten ist es, dass wir die Stigmatisierung und Diskriminierung gegenüber Menschen, die mit HIV leben, sowie gegenüber Risikogruppen wie Männern, die Sex mit Männern haben, Sexarbeitern und Menschen, die sich Drogen injizieren, beseitigen", schrieb Schwartländer. Er habe erlebt, dass Ärzte Patienten abgewiesen hätten. "Dies ist einfach inakzeptabel und muss aufhören", forderte der WHO-Experte.

Laut der chinesischen Regierung starben in den vergangenen drei Jahrzehnten landesweit 145.000 Menschen an Aids. Die aktuelle Zahl der HIV-Infizierten liegt deutlich über der Zahl von September 2013 mit 434.000 gemeldeten Fällen.

Unklar ist, ob der Anstieg auf eine Verbreitung des Virus oder auf eine verbesserte Diagnose zurückzuführen ist. Die Behörden hatten die Zahl der HIV-Infizierten im vergangenen Jahr auf bis zu 810.000 geschätzt, einschließlich jener, bei denen das Virus nicht diagnostiziert wurde. (APA, derStandard.at, 1.12.2014)