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Defekte sind ein seltener Grund für die Anschaffung eines neuen Smartphones. Hauptsächlich wollen die Konsumenten von sich aus ein neueres Modell.

Eine groß angelegte Studie des deutschen Umweltbundesamtes soll erstmals eine datenbasierte Grundlage zur Diskussion von Obsoleszenz von elektronischen Geräten liefern. Das Wort umschreibt in diesem Kontext die Verwendungsdauer bis zur Anschaffung eines Neugerätes. Hersteller sahen sich in der Vergangenheit des öfteren mit dem Vorwurf konfrontiert, absichtlich Schwachstellen in ihre Produkte einzubauen, um ihre Lebensdauer künstlich zu beschränken.

Waschmaschinen leben kürzer

Nun veröffentlichten die zuständigen Wissenschaftler der Universität Bonn erste Daten aus der 2013 begonnenen Erhebung. Wenngleich man den Ursachen von Defekten nicht auf den Grund ging, konnte man feststellen, dass sogenannte Großgeräte im Untersuchungszeitraum 2004 bis 2012 etwas kurzlebiger wurden.

Konkret auffällig war etwa der Anteil an Waschmaschinen, die bereits innerhalb der ersten fünf Jahre ihren Dienst versagten, zitiert Heise. Bei Flatscreen-TVs und Notebook schwankte die Lebensdauer.

Fernseher: Neukauf meist nicht wegen Defekt

Interessant ist, dass neue TV-Geräte im Schnitt nach 5,6 Jahren von ihren Besitzern ausgemustert wurden. Doch nur in einem von vier Fällen war die Ursache ein Defekt. In 60 Prozent der Fälle wollten die Konsumenten ein neueres, besseres Modell haben. Bei Röhren-TVs betrug die durchschnittliche Nutzung noch zwölf Jahre.

Smartphones werden schnell ersetzt

Viel stärker schlägt der Wunsch nach einem aktuelleren und gefühlt besseren Gerät – man spricht von psychischer Obsoleszenz – bei Smartphones durch, das legt zumindest eine Studie der Stiftung Warentest nahe. Dieser zufolge schaffen sich 42 Prozent der Konsumenten spätestens alle zwei Jahre ein neues Handy an. Zweitwichtigster Grund dafür ist der Abschluss eines neuen Vertrages, Reparaturfälle spielen nur eine kleine Rolle.

Die Studienautoren empfehlen generell, Geräte möglichst lange zu verwenden und verweisen – und zwar aus Nachhaltigkeitsgründen. Zwar seie neuere Elektronik in der Regel sparsamer im Stromverbrauch, doch für die Umwelt gehe die Rechnung bei schnellen Neukäufen aufgrund der für die Produktion notwendigen Ressourcen trotzdem nicht auf. (gpi, derStandard.at, 30.11.2014)