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Christian Ehring, hier in einem älteren Bild als Kanzlerinnen-Double, in "Extra 3".

Foto: APA/EPA/GEORG WENDT

Böse Zungen behaupten, die Deutschen hätten keinen Humor. Das ist natürlich unwahr. Ein blödes Klischee. Es gibt überall guten und schlechten Humor. Und welcher gut ist, entscheidet ein Österreicher.

Aber im Ernst: Gegen Ende der Woche, wenn man in Österreich langsam müde wird von Tagen, in denen es sich in der Innenpolitik abspielt wie in einer schlechten Parodie, sollte man sich zur Erholung echte deutsche Satire ansehen. Auch, weil man lachen kann, ohne dass es gar so weh tut – ist ja deren Bier. Da gibt es die Königsklasse, die investigative Anstalt auf ZDF oder Oliver Welkes Heute-Show ebenda, da haben die Bayern ihr Quer, und dann gibt es noch Extra 3 in der ARD.

Die Angst vor der Frauenquote

Bei Extra 3 fühlte man sich Donnerstagnacht gut aufgehoben. Während in Österreich über arbeitende Mütter immer noch berichtet wird wie über Tiere im Zoo (Am Schauplatz, ORF 2), reagierte Christian Ehring auf die Angst von CDU und Wirtschaft vor der Frauenquote, auf die sich die Koalition einigte, in der einzig richtigen Form: Er fuhr mit Chauvinisten sehr vergnüglich Schlitten.

"Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Vorausgesetzt sie haben einen Penis", zitierte Ehring das "Bayrische Grundgesetz", gegen das die Frauenquote laut CDU verstoße. Aber Ehring zeigte auch Verständnis für die Zweifler: "200 Stellen von Frauen besetzen, die vorher von unqualifizierten Männern besetzt waren! Ich mein, wie soll das gehen? Finden Sie die mal!"

Am Ende bringt Ehring noch den Beweis, dass auch im Bundestag die Realität oft besser ist als Satire, wenn er einen Beitrag einspielt, in dem Unionsfraktionschef Volker Kauder, "ein Macho vor dem Herrn", das Parlament begrüßt: "Liebe Kollegen, liebe Kollegen." (DER STANDARD 29./30.11.2014)