Tokio - Auch wenn der Kometen-Lander "Philae" nur kurze Zeit aktiv war, bescherte er uns doch das wissenschaftliche Medienspektakel des Jahres. Und das nächste Ereignis dieser Art soll in vier Jahren folgen: 2018 soll im Rahmen eines deutsch-französisch-japanischen Projekts der "Mobile Asteroid Surface Scout" (MASCOT) auf einem Asteroiden landen. Der Start ist nun allerdings vorerst verschoben worden.

Die Mission

Der zehn Kilogramm schwere MASCOT des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll auf dem Asteroiden "1999 JU3" abgesetzt werden. "1999 JU 3" gehört zu einer häufig vorkommenden Klasse von erdnahen Asteroiden. Teleskopmessungen von der Erde aus ließen vermuten, dass er eventuell Wasser enthalte, so das DLR.

Mit Hilfe eines eingebauten Schwungarms kann das schuhkartongroße Landegerät bis zu 70 Meter weit hüpfen. Auf diese Weise soll es an verschiedenen Orten auf dem Asteroiden Messungen vornehmen. Die japanische Sonde "Hayabusa2", die den Lander transportiert, soll Bodenproben aufnehmen und anschließend 2020 zur Erde zurückbringen, während der Lander auf dem Asteroiden zurückbleibt. Zudem soll sie um den Asteroiden kreisen und den Himmelskörper kartografieren.

Dabei folgt "Hayabusa2" dem Modell ihrer Vorgängerin, die 2005 Bodenproben vom "Asteroiden (25143) Itokawa" entnommen hatte, indem sie durch ein Geschoss Material aus dem Asteroiden heraussprengte und mit einem Trichter aufnahm. 2010 brachte die Sonde diese Proben erfolgreich zur Erde zurück.

Der Start

Vorerst gibt es nun jedoch eine Verzögerung. Der für diesen Sonntag geplante Start von "Hayabusa 2" ist verschoben worden. Wegen schlechter Wetterbedingungen könne die Trägerrakete H-IIA nicht wie geplant abheben, teilte die japanische Raumfahrtagentur JAXA am Freitag mit. Die Rakete könne frühestens am Montag (1.12.) starten. (APA/red, derStandard.at, 28. 11. 2014)