Kanzler Werner Faymann ist "froh". Er ist froh darüber, dass "ich hier mit Rudi Hundstorfer stehe und nicht mit einem Automaten", erklärte er bei einer Pressekonferenz, bei der es um die Pensionen ging.

Diesen grauslichen Automaten, im Horrorkabinett Faymanns auch als "kalter Computer" bekannt, will nämlich die in diesen Dingen auch ganz grausliche ÖVP einführen. Es sollen nämlich nach einem bestimmten Schlüssel die Pensionsbedingungen (für Neupensionisten) verändert werden, wenn etwa das durchschnittliche Lebensalter ansteigt. ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner wies etwa darauf hin, dass derzeit die Menschen sich im Schnitt 38 Jahre in Arbeit, aber 43 Jahre in Ausbildung und Pension befinden: "Das kann sich irgendwann nicht mehr ausgehen."

Dieses "irgendwann" ist aber für die österreichische Politik nicht so bald, jedenfalls nicht vor dem Parteitag der SPÖ, an dem Faymann wiedergewählt werden will. Daher vertraut der Kanzler auf den Rudi Hundstorfer, der da ganz entspannt ist und erst einmal abwarten will, wie sich gewisse Maßnahmen zur Erhöhung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters auswirken.

Tatsächlich ist die Pensionsfrage eine schwierige, aber eine, die gelöst werden muss. Die Arbeitsverteilung sieht dabei so aus: Die ÖVP macht sich mit Hinweisen auf die Realität unbeliebt, und die SPÖ gibt beruhigende Geräusche von sich. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 28.11.2014)