Der mexikanische Multimilliardär und über seine America Movil beherrschender Telekom-Aktionär, Carlos Slim, vergrößert sein Imperium in Europa. Nach seinen Engagements bei der früheren E-Plus-Mutter KPN aus den Niederlanden und Telekom Austria steigt der zu den reichsten Menschen der Welt zählende Magnat nun in großem Stil beim schuldengeplagten spanischen Baukonzern und Ex-Alpine-Eigner FCC ein.

Wie dieser am Donnerstag mitteilte, erwirbt er über eine seiner Firmen im Zuge einer Kapitalerhöhung 25,6 Prozent. Dies lässt sich Slim nach eigenen Angaben bis zu 700 Mio. Euro kosten.

Kapitalschritt auf 22,4 Prozent

Der Mexikaner übernimmt die Bezugsrechte der bisherigen Mehrheitseignerin, der deutschstämmigen Unternehmerin Esther Koplowitz, deren FCC-Paket damit nach dem Kapitalschritt auf 22,4 Prozent verwässert. Sie hatte das Unternehmen von ihrem Vater geerbt, der das Geschäft als deutscher Einwanderer nach dem Ende des spanischen Bürgerkrieges 1939 aufgebaut hatte. FCC zählte einst zu den größten Arbeitgebern Spaniens. In Zeiten des Baubooms häufte sie aber einen gewaltigen Schuldenberg an. Um diesen abzutragen, verkaufte FCC Geschäftsteile, entließ Beschäftigte und beschloss zuletzt die Kapitalerhöhung.

Slim ist in Spanien bereits mit kleinen Unternehmensbeteiligungen engagiert. In seiner Heimat Mexiko dominiert er mit der Holding America Movil den Telekom-Markt. Doch Reformen der Regierung sollen die Dominanz des Platzhirsches verringern. Daher schaut sich der Unternehmer verstärkt in Europa um. Am KPN-Konzern hält er mehr als ein Fünftel, anTelekom Austria die Mehrheit. (APA, 27.11. 2014)