Uwe Kröger.

Foto: Screenshot/ORF TVthek

Vor einiger Zeit wurde an dieser Stelle gefragt, wie klein eine Welt sein muss, die sich unermüdlich um die eigene Achse dreht, um immer dieselben Prominenten ans Licht zu bringen. Die Frage kann seit den "Seitenblicken" von Mittwoch als beantwortet gelten. Ein lateinamerikanischer Gourmettempel öffnete seine Pforten. Zahllose VIPs umschwärmten die gut abgelegenen Köstlichkeiten, die Pampa und Andenhochland so zu bieten haben. Die Blüte unserer Gesellschaft vertrat als Erster Uwe Kröger.

Der Orpheus des Wiener Bühnenverbands reckte furchtlos sein Antlitz ins Licht der ORF-Aufnahmegeräte. Er sprach das Credo aller Sehr Wichtigen Personen: "Wenn's Essen stimmt, der Service stimmt, dann rennen wir zum Nordpol!" Für alle geografisch Interessierten, die da meinen, knapp daneben sei auch vorbei, kam es noch dicker. Kopfball-Hüne Stefan Maierhofer, der seit kurzem im schönen Wr. Neustadt gegnerischen Verteidigern auf die Füße tritt, sprach umflorten Blicks: "VIP? Da muss man ein Mensch bleiben!"

Und während man im Stillen dieser Einübung ins Allzumenschliche nachsann, verriet ein gewisser Mike Galeli ("Schauspieler und Unternehmer") das nicht nur in lateinamerikanischen Garküchen gültige Rezept für angewandte Prominenz. A-Prominente sind solche, die nicht überall dabei sind. B-Prominente sind überall dabei. C-Prominente sind solche, die zwar überall dabei sind, die man aber nicht mehr kennt.

Als Urheberin dieser Rezeptur gab sich die unverwüstliche Urmutter aller heimischen Buffet-VIPs zu erkennen. Sie heißt Marika Lichter und soll einmal gesungen haben. (Ronald Pohl, DER STANDARD, 28.11.2014)