Stefan Slupetzky liest im Salzburger Literaturhaus aus "Pauls Reise".

Foto: Julia Maetzl

Der vielseitige Wiener Künstler Stefan Slupetzky präsentiert im Salzburger Literaturhaus seine schriftstellerischen wie zeichnerischen Tätigkeiten. Geboren 1962 in Wien, studierte er an der Akademie der bildenden Künste. Seit 1991 arbeitet er als freier Autor und Illustrator. Größere Bekanntheit hat Slupetzky mit den Kriminalromanen rund um Ex-Kieberer Lemming erlangt, seit 2010 frönt er seinem Hang zu Morbidität und groteskem Sprachwitz samt Schüttelreimen auch in der Neues-Wienerlied-Partie Trio Lepschi - einer Fortsetzung der bös-schwarzen Tradition von H. C. Artmann, Kurt Sowinetz und Helmut Qualtinger. Zwischen 1994 und 2000 hat er mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher geschrieben und illustriert und dafür zahlreiche Preise erhalten. Zuerst erzählt Slupetzky die Adventgeschichte Pauls Reise (Picus 2013) für die ganz Kleinen (erste Klasse): Pauls Vater ist nicht nur Kapell- und Tubameister, sondern auch Bürgermeister von Kleinhinterunterbichlbach. Als Pauls Mutter schwanger wird, glaubt der Vifzack nicht dem Arzt, sondern seinem Bauchlauschgefühl: Ein Schwesterchen wird kommen. Also begibt sich Paul auf eine Reise, um für sie ein Geschenk zu besorgen. Die musikalische Umrahmung der Lesung kommt von der Konserve und wurde von den Niederösterreichischen Tonkünstlern eingespielt.

Danach spricht der Autor über seine Arbeit an Texten, zu denen auch Bühnenstücke (etwa nach Arthur Schnitzler oder Stefan Zweig) sowie Romane und Kurzgeschichten gehören. Böse und schwarzhumorig sind auch Letztere, was der Sammlung Absurdes Glück (Picus 2004 bzw. Rowohlt 2012) Vergleiche mit Roald Dahl eingebracht hat. Im Werkstattgespräch liest Slupetzky daraus Auszüge, weiters diverse andere Arbeiten, diskutiert mit dem Publikum, zeigt Filmausschnitte und spielt Lieder vor.

Eine Veranstaltung, die für Jugendliche ab der elften Schulstufe geeignet ist, aber auch öffentlich zugänglich ist. (dog, DER STANDARD, 28.11.2014)