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Dem in den USA angeklagten deutschen Internetunternehmer Kim Dotcom ist das Geld ausgegangen. "Es ist offiziell: Ich bin pleite", twitterte der Gründer der geschlossenen Onlineplattform Megaupload am Mittwoch.

Reuters/Marple

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Neben dem Verlust seines Anwesens droht ihm auch eine Gefängnisstrafe.

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Der exzentrische Internetunternehmer Kim Dotcom steht laut eigenen Angaben vor dem Ruin. Dem 40-jährige Deutschen wird vor allem wegen gewerbemäßiger Urheberrechtsverletzungen in Zusammenhang mit seiner Filesharing-Plattform Megaupload der Prozess gemacht, Dotcom soll bis zu zehn Millionen Dollar für seine Verteidiger ausgegeben haben. Jetzt ist ihm allerdings das Geld ausgegangen, so Kim: "Meine Anwälte sind weg, sie haben mich ausgesaugt."

Beim Filehoster Megaupload verdiente Dotcom Geld mit Werbung und dem Verkauf von Premium-Paketen für schnellere Downloads. Ermittlern zufolge hatte er 2010 ein Einkommen von 48 Millionen Dollar. Sein Vermögen steckte Dotcom unter anderem in die "Dotcom Mansion" nahe der neuseeländischen Metropole Auckland. Dort hat er ein privates Tonstudio, einen Videospielraum und sammelt Luxusautos.

Kann Kaution nicht bezahlen

Dotcom befindet sich momentan in Neuseeland, wo er sich auch politisch engagiert. Er suchte dort Zuflucht vor dem Zugriff durch die US-Behörden, die allerdings mit ihren neuseeländischen Kollegen kooperierten und Dotcom 2012 festnahmen. Der auch als "Kimble" bekannte Unternehmer ist momentan auf Kaution frei, nächsten Donnerstag steht die nächste Verhandlung an.

"Dies könnte mein letzter öffentlicher Auftritt sein", sagte Dotcom via Skype auf der Unbound-Konferenz in London, wo er seinen Finanzstatus offenbarte. Das Video ist auf Youtube abrufbar:

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Auf Twitter können Nutzer quasi "live" verfolgen, wie Kimble seine letzten Stunden in Freiheit verbringt:

Auch den Pool seines Hauses, dessen Miete bis Mitte 2015 vorbezahlt sein soll, genießt Kim noch einmal:

"Nichts Illegales getan"

Kim beteuert, mit Megaupload keine illegalen Handlungen gesetzt zu haben. Er habe immer mit Hollywood-Studios kooperiert, sagte Kim laut "Business Insider": "Es ist so wie beim Irak-Krieg und den angeblichen Massenvernichtungswaffen – die US-Regierung missbraucht ihre Macht, sie hat keine Ethik."

Laut Dotcom wird er weiters gejagt, weil er deutscher Abstammung sei – denn: "Schon in James-Bond-Filmen sieht man, dass alle einen deutschen Bösewicht lieben." Zum Abschluss seiner Rede bat Kim die Zuhörer, ihm – sollte er ins Gefängnis kommen – zahlreiche Postkarten zu schicken: "Am besten mit Katzenfotos als Motiv." (fsc, derStandard.at, 26.11.2014)