Bild nicht mehr verfügbar.

Kohlekraftwerke sind laut Umweltagentur größte Sünder.

Foto: AP/Sohn

Wien - Die Luftverschmutzung durch Europas Industrie zieht Folgekosten in Milliardenhöhe nach sich. Österreich bewegt sich bei der Höhe der Schäden an der Umwelt und der Gesundheit der Menschen im Mittelfeld - in Relation zum Bruttoinlandsprodukt unter den Vorzeigenationen. Allerdings zählt die Voestalpine zu Europas 100 größten Luftverschmutzern.

Sie liegt an 89. Stelle und sei die einzige österreichische Industrieanlage unter den 100 größten Umweltverschmutzern, belegt ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Europäischen Umweltagentur über den Zeitraum 2008 bis 2012.

In der fünfjährigen Untersuchungsperiode haben die großen Industrieanlagen in der EU-27, Norwegen und der Schweiz in den Bereichen Umwelt und Gesundheit demnach Folgekosten zwischen 329 Millionen und mehr als einer Milliarde Euro ausgelöst; allein im Jahr 2012 waren es zwischen 59 und 189 Milliarden, so die Europäische Umweltagentur.

Fast 15.000 Anlagen berücksichtigt

Nur ein Prozent der großen Industriebetriebe sei für die Hälfte des errechneten Gesamtschadens verantwortlich; vier Prozent lösten drei Viertel der volkswirtschaftlichen Folgekosten aus. Insgesamt wurden 14.325 Industrieanlagen in der Studie berücksichtigt. Die höchsten Schäden wurden in Deutschland, Polen, Großbritannien, Frankreich und Italien ausgemacht. Dort stehen viele große Industrieanlagen.

Der österreichischen Volkswirtschaft kostete die Luftverschmutzung durch die Großindustrie zwischen 2008 und 2012 laut Umweltagentur zwischen 2,9 Milliarden und 5,7 Milliarden Euro.

In den Berechnungen berücksichtigt wurden negative Folgen durch verschmutzte Luft wie etwa vorzeitiger Tod, Krankenstände, Spitalkosten, Schäden an Gebäuden und verminderte landwirtschaftliche Erträge. Nicht enthalten sind bedeutende positive wirtschaftliche und soziale Annehmlichkeiten wie Produkte, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, betont die Umweltagentur.

Acht der 30 teuersten Luftverschmutzer stammen aus Deutschland, sechs aus Polen, vier aus Rumänien, und jeweils drei aus Bulgarien und Großbritannien. Von den 30 stärksten Verschmutzern sind 26 der Energiewirtschaft zuzurechnen - hauptsächlich Kohlekraftwerke. (APA, red, DER STANDARD, 26.11.2014)