Rom - Im italienische Museumssystem bahnt sich eine Revolution an. Ab dem 1. Jänner 2015 werden die 18 prestigereichsten Museen des Landes eine Sonderautonomie erhalten. Die Direktoren für diese Museen sollen nach internationalen Ausschreibungen ernannt werden. Aggregationen von Museen sollen auf regionaler Basis gefördert werden, geht aus der Reform der Regierung Renzi hervor.
Zu den Museen, denen eine Sonderautonomie zuerkannt wurde, zählen die Uffizien in Florenz, die Galleria dell'Accademia in Venedig, die Galleria Borghese in Rom, sowie die Mailänder Pinakothek Brera und das Schloss von Caserta bei Neapel. "Auch Experten, die weltweit große internationale Museen geleitet haben, können ihre Kandidatur einreichen. Für die öffentlichen Kassen werden keine zusätzliche Kosten entstehen", berichtete Kulturminister Dario Franceschini im Gespräch mit ausländischen Journalisten in Rom.
Deutliches Besucherplus
Der seit Februar amtierende Franceschini zog eine erste, positive Bilanz der Regierungsmaßnahmen zur Verwertung der Museen und der archäologischen Stätten. Seit Juli wurden flexible Öffnungszeiten für Museen eingeführt. Einen Sonntag pro Monat sind sie Besuchern kostenlos zugänglich.
"Vor den italienischen Museen stehen die Touristen Schlange. Zwischen dem 1. Juli und dem 1. Oktober haben wir sieben Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2013 kassiert, was 7,8 Millionen Euro entspricht. Die Zahl der Besucher ist um sechs Prozent gestiegen, das entspricht einem Plus von zwei Millionen Personen. 900.000 Menschen haben gratis unsere Museen besucht", berichtete Franceschini.
Mehr in Kultur investieren
Italien habe bisher nicht genug in Kultur investiert, das werde sich jetzt ändern. Das Land müsse auf seine Schönheit, sein Kultur-Erbe und auf das Talent der Italiener setzen, um den Tourismus zu fördern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
"Kultur und Tourismus, Schönheit und Kreativität sollen zum Wachstumsmotor Italiens werden", meinte der Minister. Dies werde auch mit Hilfe der ab kommendem Mai beginnenden Weltexpo in Mailand erfolgen. 6,5 Millionen Eintrittskarten seien bereits für die Weltausstellung verkauft worden. "Die Zahlen der Expo sind beeindruckend und bezeugen, wie stark das Interesse für unser Land ist", berichtete Franceschini. (APA, 25.11.2014)