Beim Drama Der Weibsteufel von 1915 handelt es sich laut Autor Karl Schönherr um eine "erotische Gaunerkomödie aus den Tiroler Bergen". In der Inszenierung am Landestheater war die Erotik jedoch kaum zu spüren.

Erzählt wird eine Dreiecksgeschichte. Ein Mann (Martin Brachvogel), der sein Geld mit Schmuggeln verdient, um sich und seiner Frau (Marie-Therese Futterknecht) ein Haus kaufen zu können, sieht sein Glück von einem jungen Grenzjäger (Sébastien Jacobi) bedroht.

Er drängt seine Frau dazu, den Jäger mit ihren Reizen abzulenken, während er die restliche Schmugglerware aus dem Haus bringt. Der Plan geht insofern auf, dass der junge Mann ihr verfällt und darüber hinaus seine berufliche Verpflichtung vergisst. Jedoch entdeckt auch die Frau eine Leidenschaft für ihn und versucht nun wiederum, ihren Mann mithilfe des Grenzjägers loszuwerden. Die trostlose Welt, in der sich die Protagonisten bewegen, offenbart das Bühnenbild. Dunkle, übereinander geworfene Möbelteile, ein senkrecht stehendes Bett und eine im Kasten versteckte Wiege zeugen von einer Welt, in der so manches nicht in Ordnung ist.

Untermauert wird die Stimmung von dumpfen Klängen und den vielen Kröten, die überall auf den Schränken sitzen. Die Symbolik ist stimmig, steht das Tier doch in vielen Kulturen für Fruchtbarkeit, aber auch für Macht über Leben und Tod. Gekonnt bewegen sich die drei Darsteller auf den Bühnenelementen, entschwinden zuweilen durch ein Loch in der Matratze und tauchen in einem Kasten wieder auf. Doch trotz einiger witziger Szenen vermag die Inszenierung wenig zu fesseln, da sie durchgehend in der Schwere hängenbleibt. (nive, DER STANDARD, 25.11.2014)